Die Welt der 1000 Abenteuer: Das Vermächtnis des Zauberers
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die kleine Vera betritt eines Tages einen seltsamen Jahrmarktswagen. Sieht er bereits von aussen etwas ulkig aus¸ wirkt er innen faszinierend und überraschend. Hier befindet sich eine Bühne¸ zuerst leer und geheimnisvoll¸ doch plötzlich voller Leben. Seltsame Gestalten erscheinen und stellen sich als Die Kwickerwonker vor. Es ist eine gar grauselig anzusehende Familie¸ die an Fäden hängend eine Vorstellung gibt. Neun unterschiedliche Personen (wenn man sie denn so nennen will) gehören der aussergewöhnlichen Familie an. Zu jeder gibt es einen passenden Reim und so stellt sich die Familie selbst vor. Trotz ihrer Art wirken sie gruselig-sympathisch. Mit Knopfaugen und irgendwie zusammengestückelt sind sie in den Zeichnungen ein wahrer Hingucker¸ für die kleine Vera aber auch ein wenig befremdlich. Gemeinerweise bringen sie Veras Luftballon zum Platzen und Vera platzt vor Wut. Sie droht mit ihrem Grossvater¸ der König des Landes¸ aber dieser reagiert nicht wie Vera es gern hätte.
Evangeline Lilly i st bekannt als Schauspielerin und versucht sich in ihrem Buch über die Kwickerwonker als Autorin. Die Erzählung in Reimform ist ein altes Werk¸ wurde es doch von ihr als vierzehnjährige verfasst. Ein wenig aufpoliert erschien es 2014 in den USA. Die Zeichnungen¸ die dazu von Johnny Fraser-Allens erstellt wurden¸ geben dem Gedicht nicht nur Leben¸ sondern verweisen den Text auf den zweiten Platz. Allein mit den Bildern könnte man jederzeit neue Geschichten erfinden¸ sie als Wimmelbilder benutzen¸ denn ständig findet man neue Einzelheiten oder gar die Erzählung weiterspinnen.
Johnny Fraser-Allens gekonntes Zeichenbuch mit dem Gedichtlein von Evangeline Lilly ¸ genannt Die Kwickerwonker ist ein gekonntes Kinderbuch. Fast ein modernes Märchenbuch. Der recht lange und ausführliche Anhang hat mich nicht sonderlich interessiert und Kinder denen vorgelesen wird oder im ersten Lesealter¸ wird das ebenfalls nicht interessieren. Ein perfekt komponiertes Buch.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355