Die Wächter 1: Dunkle Verschwörung
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Zur Handlung:
Die Wolgastadt Samara¸ befindet sich weitab von den Metropolen Russlands. Abseits der grossen Politik lebt es sich einfach und gut¸ nichts passiert. Man hat die Ruhe und im Zwielicht ist alles in Ordnung. Weil man jedoch nicht den Morgen vor dem Abend loben soll¸ ergibt sich doch noch eine spannende Handlung. Gemächlich stiegt Alexej in das Leben der Tag- und die Nachtwache ein. Seine Tolpatschigkeit als Magier des Lichts sorgt bereits bald für fesselnde Abenteuer.
Ungewöhnlich ist¸ dass er die Zusammenarbeit mit einem Dunklen sucht und sich die beiden gemeinsam einem Fall zuwenden. Dabei kommen die beiden ungleichen Männer einem Rätsel auf die Spur¸ dessen Lösung noch in weiter Ferne liegt¸ da im ersten Augenblick nicht einmal ein Lösungsansatz in Sicht ist. Nur eines ist gewiss¸ jemand versucht aus dem Zwielicht heraus Einfluss auf die Welt zu nehmen. Gleichzeitig finden sich unbekannte Portale in den Schichten des Zwielichts.
Der Reiz des neuen ist verflogen¸ Sergej Lukianenko verlegt sich auf weitere Erklärungen und lässt Erklärungen die in den ersten Bänden notwendig waren weg. Wer als Leser hier einsteigt¸ sollte ein wenig Kombinationsfähigkeit vorweisen¸ denn der grundsätzlichen Konzeption des Wächter-Universums wird kaum noch Aufmerksamkeit gewidmet. Ansonsten gilt auch hier¸ am Besten mit den Büchern von vorn beginnen. Geübten Lesern macht dies jedoch nichts aus¸ denn mit dem Fortgang aus Moskau und der Einführung neuer Handlungsträger wird im Zusammenhang mit einer einfacher gehaltenen Erzählung die Geschichte leicht lesbar. Schnell war man in einer spannenden Handlung und folgte dieser gern bis zum unausweichlichen Ende. Dieses war nicht so überraschend wie in den ersten Büchern aber immer noch besser als viele andere Spannungsliteratur¸ die sich auf dem deutschen Markt tummelt. Besonders die sehr ausführliche Schilderung der Handlung aus der Sicht eines Dunklen ist gelungen und liest sich wie die besten Passagen der ersten Bücher. Dabei wird die Geschichte von beiden Seiten¸ Dunkel wie Licht¸ erzählt¸ so dass man aus allen Informationsbestandteilen wieder das Zwielicht erhält.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355