Inspektor Shan Tao Yun ist die Hauptfigur der Serie und hat eine bewegte Vergangenheit¸ die in den ersten 9 Büchern (die ich leider nicht gelesen habe behandelt wird. Shan war zuvor bei den Behörden in Peking in Ungnade gefallen und wurde zu einer Haftstrafe in einem brutalen Arbeitslager verurteilt. Der Gouverneur des Bezirks Lhadrung¸ Oberst Tan¸ entliess Shan aus dem Gefängnis und ernannte ihn zu seinem Polizeipräsidenten in der Stadt Yangkar in Tibet.

Shan wird als widerwilliger Beobachter bei der staatlichen Hinrichtung von Metok eingesetzt¸ einem hohen Beamten¸ der an einem neuen Wasserkraftwerksprojekt tief in den Bergen mit dem Namen „The Five Claws Dam Project“ arbeitete. Metok wurde beschuldigt¸ Bestechungsgelder angenommen zu haben¸ und sein Prozess wurde im Geheimen mit fabrizierten Beweisen geführt¸ die Shan nun als Mord durch den chinesischen Staat anerkennt und Tan daran erinnert¸ „dass Korruption kein einsames Verbrechen ist. Dennoch wird nur ein einziger Mann angeklagt und hingerichtet. Ein Tibeter.“ Tan verleiht Shan einen neuen Titel als „Sonderinspektor für das Büro des Bezirksgouverneurs“¸ so dass Shan die Aktivitäten bei The Five Claws untersuchen kann. Die Fünf Klauen ist auch als Gekho's Roost bekannt und die alten werden auch als das Tal der Götter bezeichnet.

Zwischen den Tibetern und den Chinesen besteht eine eindeutig misstrauische und bittere Beziehung. Die Behörden formen die Erde um¸ um einen Damm zu bauen¸ und es ist ihnen egal¸ welche wertvollen Antiquitäten sie zerstören oder was sie tun müssen¸ um bestimmte Aktivitäten zu verbergen. Der Fall wird kompliziert¸ als Shan eine Verbindung zwischen den Fünf Klauen und dem Tod von Metok¸ einer US-Archäologiestudentin¸ Natalie Pike¸ Professor Gangfen und anderen unter verdächtigen Umständen aufdeckt.Eliot Pattison baut eine Untersuchung auf¸ die sich nicht nur mit intensiven versteckten Motiven und Überraschungen befasst¸ sondern es besteht die ständige Drohung¸ dass die chinesischen Behörden jeden hinrichten können¸ der sich nicht ganz dem chinesischen atheistischen Staat verpflichtet fühlt. Ein echtes Gefühl der Gefahr wird brillant geschildert¸ und jede Begegnung und jeder Verlauf des Dialogs fühlt sich wie eine potenzielle Falle an. Die Stimmung und die Vorurteile vieler sehr gut gezeichneter und unterschiedlicher Charaktere werden von dieser Unterdrückung getrieben. Dies ist ein sehr gut geschriebener¸ spannungsgeladener und kluger Krimi¸ der den kulturellen Druck und die schöne Landschaft Tibets beherrscht.

Eliot Pattison ist eindeutig ein leidenschaftlicher Verfechter Tibets¸ und parallel zu einer sehr fesselnden Geschichte legt er die versteckte und unterdrückte Kultur offen¸ die die Tibeter definiert.

Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355