Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Wir schreiben das Jahr 1597 im London des britischen Empire. Der junge Malory betritt London gänzlich unvorbereitet. Seine Mutter¸ Gott hab sie seelig¸ verstarb vor kurzem und nun ist er auf der Suche nach seinem Vater. Er weiss nur¸ dass er von einem Londoner Rechtsanwalt Wissenswertes über ihn erfahren kann. Aber die Stadt ist ihm fremd¸ zu gross und zu unübersichtlich. In seinem Dorf war er behüteter als hier¸ wo er niemanden kennt. Kein Wunder¸ dass er bald einige Probleme hat¸ die er sich nicht wünscht. Zur gleichen Zeit ist der Stückeschreiber William Shakespeare mit seiner Schauspieltruppe¸ den 'Lord Chamberlain's Men' unterwegs. Richard Malory¸ gerademal vierzehn Jahre alt¸ schliesst sich der Truppe als Lehrling an. Und aus der Not¸ wird eine Tugend. Die Begeisterung des Publikums¸ wenn die Schauspieler auf den Brettern stehen¸ die die Welt bedeuten¸ das leidenschaftliche eintauchen in eine fremde Person und ebenso fremde Umgebung bleiben nicht ohne Wirkung. Richard spielt Rolle um Rolle und vergisst dabei fast¸ die Suche nach seinem Vater fortzusetzen. Die Suche erweist sich als wesentlich schwieriger als gedacht und schon ist der junge Mann in eine Angelegenheit verstrickt¸ die sehr viel weiter reicht¸ als er es abzusehen vermag.
Die Autorin Janie B. Cheany erweist sich mit diesem Jugendbuch als eine Liebhaberin Shakespeares. Bereits im zarten Alter mit dem Stückeschreiber und seinen Werken in Kontakt gekommen¸ schreibt sie sehr liebevoll ihre Erzählung in dessen Welt. Dabei wird William Shakespeare nicht zum Haupthandlungsträger. Es ist der junge Richard Malory¸ auf der Suche nach seinem Vater Robert.