Die Uhrwerk-Orange
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Uhrwerk-Orange-Erzählung beginnt mit der genauen Schilderung eines Abends¸ an dem Alex mit seinen Droogs einen alten Mann auf der Straße niederschlägt¸ ein Geschäft überfällt¸ in ein Privathaus eindringt und die Hausherrin brutal vergewaltigt.
Die Gewalttätige Gruppe um Alex verrät ihn und Alex kommt ins Gefängnis¸ wo es ihm gelingt¸ sich durch die Weitergabe von Häftlingsgeheimnissen bei dem Gefängnisgeistlichen anzubiedern. Als sein schwuler Zellengenosse von Alex nach einer Auseinandersetzung tot aufgefunden wird¸ erhält die Gefängnisleitung die Erlaubnis¸ Alex mit einer unausgereiften Konditionierungs-Maßnahme für Straftäter zu unterziehen. Als erste Testperson soll Alex der Ludovico-Methode unterzogen werden. Innerhalb von 14 Tagen soll er zum gesetzestreuen Bürger umerzogen werden. Tatsächlich bewirkt die barbarische Behandlung¸ dass Alex schon bei dem Gedanken an Gewalt Schmerz und Ekel zu empfinden beginnt.
Allerdings ist seine Abkehr vom Bösen keine eigene und freiwillige moralische Entscheidung¸ sondern lediglich eine Programmierung. Er wird zutiefst verstört aus dem Gefängnis entlassen. Nach der Abweisung durch seine Eltern¸ die einen Untermieter für sein Zimmer gefunden haben¸ da er ja für längere Zeit im Knast bleiben sollte¸ sowie der Misshandlung durch ein früheres Opfer wird Alex im Wahlkampf als politischer Märtyrer missbraucht¸ bis er einen Selbstmordversuch unternimmt.
Der Druck der Öffentlichkeit zwingt die Regierung schließlich Maßnahmen zu seiner Rekonditionierung einzuleiten. Die geschieht weniger zum Wohl des Jungen¸ sondern vielmehr um die Öffentlichkeit zu beruhigen. Der inzwischen 19-jährige Alex findet sich schliesslich in der Korova-Milchbar wieder¸ diesmal in der Gesellschaft seiner neuen Droogs.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355