Die Tochter der Schlange
Wolfgang Hohlbein¸ einer der bekanntesten Jugendbuchautoren des deutschsprachigen Raums¸ wurde 1982 durch einen vom Verlag Ueberreuter ausgeschriebenen Preis entdeckt. Um weitere Talente zu fördern¸ schreibt der Verlag Ueberreuter nun seit 1995 den Wolfgang-Hohlbein-Preis aus. Die letzte Ausschreibung gewann Evelyne Okonnek mit ihrem Fantasy-Debüt Die Tochter der Schlange.
Der Roman spielt im Land Lehnarar. Die Bewohner haben nach einem zermürbenden Krieg mit dem Nachbarreich Auqir Frieden gefunden und die Macht an die Frauen übergeben.
Eine besondere Rolle kommt der Hüterin der weißen Schlage zu. In einer Prüfung muss die Bewerberin ihre Fähigkeiten und ihr magisches Talent unter Beweis stellen. Der jungen Liahnee gilt als aussichtsreichste Kandidatin und es gelingt ihr¸ die Prüfung erfolgreich abzulegen. Doch nur ihr Bruder wei߸ dass ihre magische Fähigkeiten äußerst gering sind. Er selbst lebt in einem dunklen Turm und studiert die alten Zauberbüchern. Dabei hat er sich immer mehr der schwarzen Magie zugewandt.
Kurz nachdem Liahnee ihr Amt angetreten hat¸ kommt es zu den ersten Zwischenfällen. Immer häufiger verwüsten Drachen und gewaltige Wölfe das Reiche. An anderen Orten verschwinden plötzlich Menschen spurlos. Liahnee kämpft nun nicht nur mit der Bürde ihres Amtes¸ sondern auch mit den Probleme im Reich und wendet sich an ihren Bruder. Doch der will das Hüteramt für sich und verbannt Liahnee in eine fremde¸ lichtlose Welt¸ aus der es kein Entrinnen zu geben scheint.
Fazit:
Die Tochter der Schlange ist ein faszinierende Roman. Es warten auf den Leser zwei interessante Welten und einige interessante Figuren. Da ist Liahnee¸ die eigentlich nicht so richtig wei߸ ob das was sie macht richtig ist und mit der Bürde¸ dass sie nicht so magisch begabt ist kämpfen muss. Ihr Bruder ist von Ehrgeiz zerfressen und verwandelt sich im Laufe der Handlung immer mehr¸ bis er den Verrat an seiner Schwester begeht und somit dem Roman eine spannende Wendungen gibt. Der Roman nimmt dann noch einmal richtig Fahrt auf und man ist überrascht¸ wie schnell die Seiten gelesen sind. Die Tochter der Schlange ist ein sehr gutes Debütwerk.
Autoreninfo:
Evelyne Okonnek¸ Autorin¸ wuchs im Schwarzwald auf¸ studierte Germanistik und Spanisch und arbeitete nach verschiedenen Jobs ein paar Jahre in einer Werbeagentur. Ihr Debütroman entstand während einer einjährigen Arbeitspause¸ in der sie sich voll und ganz dem Schreiben widmen konnte. Sie lebt und arbeitet in Nehren bei Tübingen.
Eine Rezension von: Thomas König