Die Sünde aber gebiert den Tod
Teil 1: "Der dunkle Spiegel"
Teil 2: "Das Werk der Teufelin"
Die Geschichte:
Köln¸ Weihnachten im Jahr 1376: Im Benediktinerkloster wird während der Christmesse ein Säugling gefunden. Dieser trägt ein Feuermal im Gesicht. Pater Ivo bringt das Kind zu den Beginen am Eigelstein¸ wo sich Almut darum kümmern soll.
Kurz darauf versuchen drei Männer in den Beginenkonvent einzubrechen; schnell wird Almut klar¸ dass sie es auf den Säugling abgesehen hatten. Doch wer sie beauftragte¸ bleibt im Dunkeln. Derweil findet sie heraus¸ dass eine junge Frau mit ihrem Baby im Gasthaus gewohnt und sich mit dem Prior des Klosters getroffen hat. In den Windeln des Babys findet die Begine ein Schreiben¸ das an einen unbekannten Helfer gerichtet ist. Wer ist dieser ominöse Helfer?
Eine kopflose Frauenleiche¸ die in der Kirche gefunden wird¸ verkompliziert die Ermittlungen¸ die Almut und Pater Ivo sowie ihre Freunde in Angriff nehmen. Und dann findet Pater Ivo den Kopf: Die Frau ist die Mutter des Babys und die Geliebte des Ritters¸ der sich seit einigen Tagen im Kloster aufhält¸ um ‐ wie er sagt ‐ seine vergangenen Sünden zu büßen. Inwieweit hat dieser Mann seine Hände im Spiel?
Brenzlig wird die Lage¸ als der Prior Pater Ivo im Keller des Klosters anketten und misshandeln lässt¸ angeblich weil er sündhaften Umgang mit den Beginen hegt. Was aber¸ wenn die junge Mutter beim Prior war und dieser in die mysteriöse Angelegenheit verwickelt ist? Almut nimmt die Forschungen alleine auf und bringt sich selbst mal wieder in Gefahr ...
Meine Meinung:
Die Geschichte um Almut und Ivo geht in die dritte Runde¸ und ich muss gestehen¸ dass ich auch dieses Buch in wenigen Stunden ausgelesen hatte. Ich habe festgestellt¸ dass sich der Schreibstil der Autorin zwar nicht gravierend verbessert hat¸ allerdings sind mir die Figuren des Romans inzwischen so vertraut geworden¸ dass ich einfach extrem neugierig bin¸ wie es mit ihrem Leben weitergeht. Schaffen es Almut und Pater Ivo endlich¸ sich ihre Liebe einzugestehen? Hat ihre Liebe überhaupt eine Chance? Der neue Kriminalfall versackte dabei für mich fast zur Hintergrundgeschichte¸ wobei das natürlich genau anders herum sein sollte. Sei's drum¸ mir war die Weiterentwicklung der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten wichtiger. Da noch kein Ende der Serie in Sicht ist¸ werden diese Fragen natürlich immer noch nicht beantwortet¸ allerdings kommen die Gefühle verbal immer deutlicher zum Ausdruck¸ wenn auch aus Sicht der außenstehenden Nebencharaktere.
Zum Schreibstil sei angemerkt¸ dass Frau Schacht solides Handwerk abliefert¸ allerdings nur ganz¸ ganz wenige Stilraffinessen zu verzeichnen sind. Sie schreibt lebendig¸ unterhaltsam und sehr gut verständlich. Im letzten Teil hatte sie Zitate von Sirach verwendet¸ jetzt bedient sie sich des Heiligen Jakobus¸ um spritzige Diskussionen zwischen den Liebenden zu erzeugen. Manchmal etwas zu dick aufgetragen¸ meistens aber amüsant. Außerdem sammelt sie neue Freunde des "Paares". Nun ist eine Köchin namens Franziska¸ die später den Wirt heiratet¸ hinzugekommen¸ während aber auch mein geliebter Meister Krudener sowie die taubstumme Trine ihre Auftritte haben dürfen. Ja¸ an die Figuren gewöhnt man sich schnell. Und auch sonst gibt es nicht viel zu meckern: Die Kriminalgeschichte ist spannend aufgebaut¸ die Auflösung plausibel¸ die Hintergründe nachvollziehbar.
Fazit:
Ein solider¸ guter Kriminalroman¸ dessen größtes Plus die Charaktere sind. Allerdings sollte man die beiden Vorgängerromane (s. o.) zuerst gelesen haben!
Die Autorin: Andrea Schacht wurde 1956 geboren. Sie arbeitete als Wirtschaftsingenieurin in der Industrie und als Unternehmensberaterin. Sie lebt heute als freie Autorin mit ihrem Mann in Bad Godersberg.
Eine Rezension von: Birgit Andrae http://www.buchwurm.info/