Die Suche nach der Erde
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die erste Foundation gewinnt immer mehr an Macht¸ nachdem der Mutant ‚Maultier’ ausgeschaltet wurde¸ bemerkt jedoch nicht¸ dass die zweite Foundation als grosser Lenker im Hintergrund wirkt. Und vor allem die erste Foundation denkt¸ die zweite Foundation lenkt. Eigentlich kann nichts mehr den Aufstieg der Foundation stoppen¸ ganz wie es Hari Seldon geplant hat. Unter Führung von Terminus werden Krieg und Chaos zurückgedrängt. Der Glaube an Hari Seldon lässt die Menschen von Terminus unbeirrbar den Weg weitergehen¸ den Hari Seldon vorhersagte.
Der junge Golan Trevize¸ Ratsmitglied von Terminus¸ wird in die Verbannung geschickt¸ als er zu laut über die Gerüchte einer zweiten Foundation nachdenkt. Diese ketzerischen Gedanken werden ganz und gar nicht gern gesehen bzw. gehört. Er glaubt auch nicht an die Vorhersagbarkeit der erwarteten Ereignisse. Für ihn sind die Vorhersagen von Hari unglaubwürdig. Die Herrscherin der Foundation und zugleich Bürgermeisterin von Terminus¸ Harla Branno¸ mag diese Gerüchte gar nicht. Um ihn aus dem Weg zu schaffen schickt sie ihn mit einem sehr modernen Raumschiff los¸ um die geheimnisvolle "Zweite Foundation" aufzuspüren. Als Begleitung gibt sie ihm Professor Pelorat mit¸ der seinerseits das Ziel hat¸ den verloren gegangenen Ursprungsplanet¸ von dem die Menschheit stammt¸ zu suchen. Was Trevize nicht wei߸ ist¸ dass sein vermeintlicher Freund Compor die Verfolgung aufgenommen hat. Damit beginnt eine lange Odyssee¸ die zudem schwieriger wird¸ da sich nicht nur die erste sondern auch die zweite Foundation mit ihm beschäftigt. Aber auch noch eine dritte Partei hat ihre Hände im Spiel. Der offizielle Auftrag zur Suche der Erde soll nur den eigentlichen Auftrag verschleiern¸ der zweiten Foundation auf die Schliche zu kommen. Nach aussen hin weist die Bürgermeisterin jedes Gerücht an eine zweite Foundation zurück¸ insgeheim unterstützt sie jedoch Golan Trevize. Sein Weg führt ihn zuerst nach Trantor¸ wo sie sich weitere Informationen über den Ursprungsort erhoffen. Doch je mehr sie herausfinden¸ desto mehr verdichtet sich die Vermutung¸ daß eine Verschwörung galaktischen Ausmaßes hinter allem steckt.
Die Fortsetzung der Foundation-Saga ist typisch für Isaac Asimov und die klassische Zeit der Science Fiction und von Horst Pukallus als Übersetzer in der gewohnt guten Qualität übersetzt¸ wenngleich die Geschichte ein wenig zu ausführlich erzählt wurde. Zu Beginn der Erzählung tut sich nicht sonderlich viel. Die Geschichte plätschert vor sich hin. Gegen Mitte des Romans gewinnt die Handlung an Geschwindigkeit und Dramatik. Die Ereignisse sind fesselnd geschrieben. Tatsächlich nehmen die Entwicklungen einen Verlauf¸ der die bisherige Legitimation von erster und zweiter Foundation in Frage stellt. Doch die Art¸ wie Asimov das tut¸ ist meines Erachtens enttäuschend. Das Ringen der beiden Foundation miteinander bleibt eher ein Intrigenspiel¸ hier steht nicht die Technik im Vordergrund¸ sondern die sozialen Gesellschaftsformen. Der Roman glänzt mit weiteren Einzelheiten. Vieles weisst auf den Mutant und eine weitere Macht hin¸ die die Idee der Foundation zum Scheitern bringen könnte.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355