Die Sturmlicht-Chroniken 1: Der Weg der Könige
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die junge Adlige Schallan ist sehr an unerforschten Geheimnissen interessiert und versucht Jasnah Kohlin¸ die gleichzeitig Ketzerin und Gelehrte ist¸ als Mentorin für ihre Studien zu begeistern. Allerdings steckt hinter dieser Begeisterung für die Nichte von Dalinar noch etwas anderes. Ihre Familie hat ein weitaus dunkleres Interesse daran¸ dass sie ihre Forschungen betreiben kann. Der geheimnisvolle Szeth ermordete den König von Alethkar und wurde für weitere dunkle Taten ausgewählt. Sein Beruf als Meuchelmörder bringt es mit sich das er Befehle ausführt¸ Aufträge übernimmt¸ aber eines nicht tut¸ Fragen stellen. Oder sollte er?
Neben den genannten wichtigsten Handlungsträgern treten immer wieder neue Figuren auf¸ die die Handlung übernehmen oder den Handlungsträger eine zeitlang begleiten. Dadurch wird die Handlung mit neuen Figuren angereichert und abwechslungsreich gestaltet. Diese Zusammenführung geht jedoch nicht zu Lasten der Handlung oder der phantastischen Erzählstränge.
Das Buch überraschte mich. Nicht wegen der Qualität¸ die ist beiden gebundene Büchern des Wilhelm Heyne Verlag und auch gerade bei der Collcetion Rolf Heyne sehr gut. Die Überraschung lag vielmehr in den farbigen Vorsatzblättern und den vielen Zeichnungen. Es war nicht nur ein einfaches skizzieren¸ sondern gut ausgearbeitete Karten. Zudem bietet das Buch eine Leseprobe¸ eine Nachbetrachtung und ein Glossar. Damit hat das Buch alles¸ um die Geschichte anschauulicher zu machen. Daher war ich überrascht¸ dass der Band "nur" 22 Euro kostet. Meist sind die Bücher in gleicher Ausstattung vier bis fünf Euro teurer. Brandon Sanderson stellt in den Sturmlicht Chroniken wieder einmal mehr seinen Einfallsreichtum unter Beweis und präsentiert ein erstklassig durchdachtes und logisch ausgearbeitetes Magiesystem. Zudem bringt er die Vergangenheit bringt durch den Aspekt des in Vergessenheit geratenen Wissens wieder in Erinnerung der Menschen. Bei der Charakterentwicklung greift Brandon Sanderson nicht unbedingt auf klassisch fundierte Fantasy-Elemente zurück¸ sondern entwickelt viel mehr die einzelnen Figuren mit ihren Stärken und Schattenseiten anhand ihrer Eigenschaften. Die Welt¸ die er dem Leser vorstellt¸ ist keine auf dem europäischen Mittelalter aufbauende Zivilisation. Sie ist recht eigenständig und verblüfft mit ungewöhnlicher Fauna und Flora in einer rauen und unwirtlichen Umgebung eines kleinen Kontinents.
Ich bin durchaus geneigt diesen Roman¸ dessen zweiter Teil im August erscheinen soll¸ als einen neuen hervorragenden High-Fantasy-Roman zu bezeichnen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355