Die Stadt Der Untoten
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
In New York blendet die Erzählung um zu Gary¸ der sich an ein Dialysegerät anschloss und sich in Formalin konservierte und trotzdem weiter lebte. Gary ist ein Zwitter. Halb Mensch¸ halb Zombie. Und seine Absicht weiter zu leben ist verständlich¸ aber zu welchem Zweck? Sein Ziel liegt irgendwo in den Gedankengängen des Autors David Wellington¸ einem Archivar bei den Vereinten Nationen¸ verborgen. Die Erzählung¸ manchmal ein wenig derb und an die Heyne Hardcore Romane erinnernd¸ wechselt ständig zwischen den Erzählern. Mal sehen wir eine heruntergekommene Stadt aus den Augen eines heimgekehrten Menschen¸ dann wieder aus der Sicht eines in sich verlorenen Halbzombies. Beide¸ Dekalb und Gary¸ suchen aus den unterschiedlichsten Gründen Verbündete¸ die ihnen behilflich sind. Die Suche nach Medikamenten die Deklab benötigt¸ um seine Tochter aus der Hand der afrikaniaschen Militaristen zu befreien¸ gestaltet sich schwierig. Denn wo soll ein Waffeninspektor suchen? Ihm fehlt einfach das Wissen¸ wo in New York ein Arzneimittelgrosshändler oder gar eine Pharmafirma ansässig ist.
Doch das ist noch nicht alles. Es gibt weitere Gruppierungen¸ die sich in New York heimisch fühlen und sich so gut wie möglich einrichten. Dekalb wird zu einem Dr. Kimble¸ ständig auf der Flucht¸ die mit dem ende des Romans nicht zu Ende ist.
David Wellington hat¸ wie sein Namensvetter David Moody eine Epedemie als Grund für die Vernichtung der Menschheit genannt. Beide setzen ein paar Überlende in Bewegung aber mit unterschiedlichen Beweggründen. David Wellington spult das ganze Programm ab¸ dass in den alten Zombiefilmen zur Schau gestellt wurde. Dabei geht er aber anders vor und lässt bis zum Schluss offen¸ was sich aus seinen Handlungsträgern im Besonderen und aus der Seuche im Allgemeinen entwickelt. Der spannende Roman ist nicht nur reine Unterhaltung¸ er ist¸ so könnte man es fast bezeichnen¸ eine psychologische Studie.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355