Die Stadt der Seher
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Eine gewaltige Armee steht vor den Toren der Stadtrepublik Vastona. Während sich die Einwohner zum Krieg rüsten, entdeckt der Strassenjunge Marco ein furchtbares Geheimnis um den geheimen Orden der Seher. Er und seine Gefährten müssen die Stadt vor dem sicheren Untergang retten. In der blühenden Stadtrepublik Vastona wird der Waisenjunge Marco in den Orden der Seher aufgenommen, der ihm eine Zukunft jenseits der Strassen verspricht. Er freundet sich mit Elena an, einem Mädchen aus ärmsten Verhältnissen, die in den Manufakturen arbeitet, um ihre Familie zu ernähren. Als ein gewaltiger Krieg droht, die Stadt zu erfassen und alles zu zerstören, was sie kennen, müssen sich Marco und Elena ungewöhnliche Verbündete suchen, um das Schlimmste zu verhindern. Denn die wahre Gefahr ist viel grösser, als sie ahnen – und sie lauert direkt im Herzen der Stadt. (Verlagstext)
Dieses Buch hat mich mit seinem Titelbild beeindruckte mich sehr. Max Meinzold hat hier ein wunderbares Werk geschaffen. Anfangs, das gebe ich zu, verwirrten mich die Handlungsstränge. Als Vielleser sollte mir das eigentlich nicht passieren. Der Junge Marco, ein Waisenkind, lebt der auf der Strasse von Vastona und wird vom Orden der Seher aufgenommen. Er ist überaus glücklich, endlich eine Aufgabe zu haben und sich sein Schicksal sich zum guten gewendet hat. Ein nützlicher Nebeneffekt, er erhält regelmässig Essen sowie ein Bett. Die Strengen Regeln sorgen dafür, dass er sich eingesperrt fühlt und aus diesem Grund zeitweise auf die Strasse zurückkehrt. Dort trifft er auf das Mädchen Elena und sie helfen sich gegenseitig, und eine sehr innige Freundschaft entsteht. Sein kleines Glückhält nicht lange an, denn vor den Toren der Stadt braut sich ein Krieg zusammen. Alle Hoffnung der Seher wird in die Gabe von Marco gesetzt. Vielleicht kann er ja die Stadt retten? Allerdings, sind die Seher nicht sehr vertrauenswürdig, da sie ihre Geheimnisse vor ihm gheim halten. Und auch Zalvado, der geniale Erfinder, den er kennenlernt ist nicht sehr ehrlich zu ihm. Dann gibt es noch Ombro. Doch diese Person, etwas ernster als Elena und Marco war für mich nicht wichtig. Ich hatte manchmal den Eindruck, Ombro dient nur als "Lückenfüller". Hiermit wird sein Gegenspieler vorgestellt. Denn der Schwarze Herzog, der Krieg gegen die ganze Welt führt und nun sich der Stadt nähert. Vastona gilt mit ihren Mauern als uneinnehmbar. Aus dieser Sicht macht sich die Stadt wenig Sorgen. Andererseits nahm der Schwarze Herzog jede Stadt ein. Warum sollte es hier anders sein?
Es ist ein wunderschön geschriebenes Buch, welches mir gut gefallen und zugesagt hat. Jedoch mit einem ziemlich plötzlichen Ende. Dabei es gab so einige interessante Wendungen und es war das erste Mal seit langer Zeit, dass ich mich nicht darüber aufregte, dass schon wieder ein Waisenkind die Welt rettet. Ein sehr schöner Schreibstil von Christoph Hardebusch, gepaart mit einer unglaublich fesselnde Handlung ist dies eines der sehr guten Bücher eines deutschen Schriftstellers in diesem Jahr. Es hat mich mitgerissen und zum Nachdenken gebracht. Mehr kann ich gar nicht verlangen. Oder vielleicht doch. Wie wäre es mit einer Fortsetzung in dieser Welt?
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355