Die Soldaten
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Ich kenne den Autor nicht persönlich¸ aber in der Beschreibung der Soldaten und deren direktem Umfeld sehe ich einen Menschen¸ der nicht gedient hat. Leicht sarkastisch beschreibt er das harte Leben der Soldaten. Eines ist sicher¸ da stimme ich mit ihm überein¸ keine Ausbildung¸ keine Übung¸ kann den Soldaten auf die Greuel des Krieges und des Tötens vorbereiten. Hier liegt sicher auch ein wenig Kritik an der Bundeswehr¸ wo junge Menschen zum Töten ausgebildet werden¸ aber man es dennoch leugnet.
Tobias O. Meissner lässt in seinem eindringlichen Roman altbekannte Fantasyfiguren auftreten. Zumindest vom Namen¸ denn die Beschreibungen weichen von den üblicherweise durchgeführten Beschreibungen ab. Der Autor schreibt bildlich und begeistert seine Leser mit einer gut durchdachten Geschichte.
Tobias O. Meissner schrieb e inen eindringlichen Fantasy Roman¸ der in der gleichen Welt wie seine Reihe Im Zeichen des Mammuts spielt. Die Wüste gibt nicht sehr viel an Beschreibung und Abenteuer her. Felsen Sand Sonne in jeder Kombination wirken nicht gerade actionlastig. Dafür lässt er sich Zeit und beschreibt seine Kompanie bis in die kleinste Einzelheit. Jede Person besitzt einen einzigartigen¸ unverwechselbaren Charakter. Man könnte den Roman fast als Charakterstudie mit gemeinsamer Handlung betrachten. Der Krieg gegen die Affenmenschen und die möglicherweise Überlebenden der grossen Niederlage sind nur (fast unwichtiges Beiwerk.
Zum Inhalt:
Leutnant Eremith Fenna wird in die Wüstenfestung Carlyr versetzt. Carlyr ist der letzte bestehende Schutzwall gegen die fremdartige und fast menschenleere Einöde und ihre geheimnisvollen Bewohner. In der Einsamkeit der Felsenwüste soll er eine neue Kompanie ausbilden. Seine Auszubildenden sind ein bunter Haufen ungewöhnlicher zum Teil eigenbrötlerischer Menschen. Der Leutnant trifft auf unerfahrene Rekruten¸ die er erst trainieren muss. Das Gleiche gilt für die Disziplin. Den Rekruten¸ die immer noch den Helden in ihrem Soldatendasein sehen¸ muss er langsam aber sicher beibringen¸ dass der Krieg keine Helden gebiert¸ sondern Dreckschweine und Mörder. Das Bild des ehrenvollen Soldaten zerbröselt sehr rasch an der Härte des Dienstes und der Langweile von Routine¸ und stellt seine Leute auf den harten ungeliebten Boden der Tatsachen. Hinzu kommt¸ dass die Rekruten von ganz anderen Bedingungen ausgehen und sich untereinander nicht "grün" sind. Die ständigen Reibereien¸ die unter ihnen für Unzufriedenheit und Blockbildung führen¸ erschweren seine Aufgabe. Die neue Akademieabsolventin Loa Gyffs als Koausbilderin macht ihm das Leben und die Ausbildung der Rekruten nicht einfacher. Seine Ausbildung bezieht den Menschen mit ein#184; geht auf seine Stärken und Schwächen ein¸ die Ausbildung Gyffs legt Wert auf Vorschriften und Protokolle. Leutnant Fenna hat es nicht einfach¸ doch sein Ziel ist sein Auftrag. Er muss eine Kompanie heranbilden und mit ihr in die Wüste ziehen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355