Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Im Jahr 1282 halten die Soldaten des französischen Königs Karl I. von Anjou Catania besetzt. Die Bevölkerung ist nicht erfreut und so kommt es zum Aufstand. Dies führt zu erbitterten Straßenschlachten. Allerdings weigern sich die sizilianischen Wundheiler¸ die verletzten Franzosen zu versorgen. Santino Cataliotti ist Wundarzt und hat als Spezialgebiet¸ das herrichten abgeschlagener und eingeschlagener Nasen. Er hat sehr viel zu tun bis Constanza¸ seine bildhübsche Tochter die Behandlung übernimmt. Ihre erfolgreichen und sanften Behandlungsmethoden machen sie in ganz Catania bekannt. Der Ruhm von Constanza Cataliotti die die Verletzten aber ohne chirurgische Ausbildung behandelt¸ verbreitet sich schnell. Der Erfolg ruft natürlich auch Neider auf den Plan. Durch ihre Behandlung von Feinden¸ arbeiten ohne das Diplom von Salerno und dazu noch als Frau in einem Männerberuf¸ wird sie angezeigt. Trotz allem darf Constanza ihrem Vater helfen¸ abgeschlagene Nasen zu behandeln und übertrifft darin sogar ihren Vater. Viele Patienten nehmen ihre Hilfe lieber an¸ als die Hilfe ihres Vaters. Dieser steckt gern ihren Lohn ein¸ behandelt Constanza aber ansonsten sehr schlecht. Sie überwirft sich mit ihrer Familie. In Sizilien des 13ten Jahrhunderts¸ galten Frauen nicht viel und hatten noch weniger zu sagen. Daher ist Constanza in vielerlei Hinsicht im eigenen Land nicht gelitten. Um einer Verurteilung durch die Oberen von Salerno zu entgehen¸ schließt sich Constanza den französischen Soldaten an und folgt ihnen nach Messina. Hier hofft sie Schutz und Anerkennung für ihre Fähigkeiten zu erhalten. Ein interessantes Stück Medizingeschichte¸ die viel Raum einnimmt¸ über eine für das Mittelalter höchst ungewöhnliche junge Frau¸ wobei Constanza wie eine emanzipierte Frau von heute denkt und handelt. Sie wundert sich¸ dass niemand Verständnis dafür findet. Ich als Leser auch nicht. Die Schilderung über eine mutige und ambitionierte Frau kommt mir sehr unglaubwürdig vor¸ ebenso¸ dass ihre Mutter die Tochter verflucht¸ weil sie so anders aussieht als die Eltern. Die Handlung ist vorhersehbar¸ in jedem Teil. Egal ob es sich um ein Familiengeheimnis handelt¸ um eine Liebesgeschichte oder weitere Vorkommnisse. Liest man die sehr guten Buchbesprechungen zu Kari Köster-Lösches Buch Die Hakima ¸ meint man¸ es wären zwei unterschiedliche Autorinnen beschrieben.