Die schwarze Stadt
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Seth Baker wird von den anderen nur verspottet und ausgeschlossen. Zuhause verdrischt ihn sein Vater regelmässig mit dem Gürtel. Sein einziges Interesse gilt einem mysteriösen Haus am Black Creek Crossing. Aus diesem Grund ist er auch genau an dem Tag dort als die Sullivans die Immobilie käuflich erwerben.
Es gibt noch etwas¸ dass die beiden Jugendlichen verbindet. Die Neugier oder besser ausgedrückt¸ ein unbändiger Wissensdurst. Dieser erstreckt sich auf das Haus aus dem 17ten Jahrhundert in dem Angel und ihre Eltern einzogen. Scheinbar hat das Haus Geheimnisse¸ die sich nicht sofort erschliessen. Seit vor vielen Jahren eine Mutter und ihre Tochter als Hexen auf dem Scheiterhaufen landeten¸ werden immer wieder grausame Taten begangen¸ die sich auf das Anwesen konzentrieren. Als bei Angel und ihrem Vater furchtbare Alpträume einsetzen¸ versuchen die zwei dem Geheimnis des Hauses auf die Schliche zu kommen. Hier kommt der magisch begabte Kater Houdini ins Spiel. Angel fand ihn in ihrem Zimmer und hat sei einfach behalten. Er beschützt die zwei Leidensgenossen vor ihren Mitschülern¸ unter denen sich auch Angels Cousin befindet¸ die ihnen immer wieder auflauern. Houdini erscheint immer¸ wenn Angel seine Hilfe braucht. Dabei bilden verschlossene Türen für ihn kein Hindernis. Er ist es auch¸ der Angel und Seth zu einem versteckten Buch und einer kleinen Höhle¸ mit Wasser und einer Kochstelle führt.
Tragischerweise wird der Kater von einigen Jungs¸ die Seth und Angel nachstellen getötet. Hernach benutzen die Beiden das Buch zum ersten Mal und stellen fest¸ dass es sich dabei um Hexensprüche handelt. Doch je öfter sie das Buch mit ihrer Hexenkraft nutzen¸ um so abhängiger werden sie davon. Bis zu diesem Zeitpunkt empfindet man für die beiden Kinder noch Sympathie und wird dafür belohnt¸ dass man kurze Zeit später nur noch Abneigung für sie empfinden kann und sie gegen Ende des Buches als besessen bezeichnet.
Das Buch lässt sich¸ wie bei John Saul gewohnt¸ flüssig lesen. Er baut seine Spannung langsam auf¸ lässt sie jedoch zum Ende hin ein wenig früh ausklingen. Man kann sich nur allzu oft denken was als nächstes geschieht. John Saul lässt in dieser Erzählung einiges an Mysterie einfliesen und garantiert Gänsehaut. Die Personen sind sehr glaubhaft dargestellt¸ vor allem der saufende Vater. Während des Lesens musste ich oft an die Schulzeit denken¸ was da an Hänseleien und Sticheleien alles ablief¸ doch irgendwie konnten wir uns damals besser wehren. Es war mir daher auch recht gut möglich¸ mich in die Probleme der beiden Teenager hineinzudenken.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355