Die schwarze Fledermaus - Blutgeld
Chicago 1951. Ein reicher Industrieller stirbt¸ hinterlässt eine florierende Firma und eine trauernde Witwe. Bei der Untersuchung des Unfalls kommen der Chicagoer Polizei Zweifel. War es Mord? Als kurz darauf ein weiterer Toter gefunden wird¸ schaltet sich die schwarze Fledermaus ein.
Ein Werbetext zu "Blutgeld" könnte heißen: Chicago ‐ Moloch und unendlicher Sumpf krimineller Aktivitäten. Dies ist ein neues Abenteuer der schwarzen Fledermaus!
Er kann es nicht lassen: Auch nach der dreißigjährigen Stille um die schwarze Fledermaus und sein Team versucht Inspektor McGrath¸ mit seinen Tricks die wahre Identität von Tony Quinn herauszubekommen.
In seinem neuen Fall integriert Tony Quinn in altbewährter Manier sein Team¸ bestehend aus:
- seinem Assistenten Northon Kirby (Silk)¸ schlank¸ glatzköpfig und stets mit wachen Augen¸ der tagsüber der ständige Begleiter des Staatsanwalts ist¸
- der klugen und tatkräftigen Detektivin Carol Baldwin sowie
- Jack OŽLeary (Butch)¸ gro߸ breite Schultern¸ riesige Hände wie Schaufeln.
Jedes Teammitglied bekommt seine Aufgaben zugeteilt.
Mit "Blutgeld" versteht es A.S. Jones¸ gekonnt an die ersten 60 Romane der ehemaligen Reihe des Pabel-Moewig Verlages anzuknüpfen. Darüber hinaus gelingt es dem Autor¸ den Spannungsbogen kontinuierlich aufrechtzuerhalten . Je mehr Informationen Tony Quinn erhält¸ desto mehr Fragen stellen sich ihm. Doch zur Lösung dieser hat er ja sein Team an seiner Seite.
Die Dialoge zwischen den agierenden Protagonisten sind angenehm zu lesen und wirken durchaus realistisch und nachvollziehbar.
Leser¸ welche die alten Romane nicht kennen¸ erfahren bereits auf den ersten Seiten¸ wer die schwarze Fledermaus ist¸ und wie es dazu kam¸ dass sich seine Sinne zu unvorstellbarer Vollkommenheit entwickelten. Mit der Vorstellung der Hauptcharaktere ist ein Einstieg auch dem Neuleser ohne vorherige Kenntnisse zur Serie möglich¸ denn alle bisher erschienenen Stories sind in sich abgeschlossene Handlungen.
Gerade weil der Leser sein Gehirn nicht allzu sehr anstrengen muss¸ weil er beim Lesen wei߸ in welche Richtung es geht¸ wie sich die Handlung entwickeln wird¸ gestaltet sich "Blutgeld" flüssig. Die Gewichtung liegt ganz auf die vordergründige Action¸ der ein ums andere Mal die Logik geopfert wird.
Humorvolles kommt in "Blutgeld" auch nicht zu kurz. A.S. Jones fügt - regelrecht zum Schmunzeln anregend - einen neuen Versuch des Inspektors McGrath¸ Tony Quinn als schwarze Fledermaus zu enttarnen¸ in die Story ein. Dabei muss er sich stundenlang hinter einem Vorhang ruhig verhalten¸ sehr zum Vergnügen von Tony und Silk.
Fazit:
Die Protagonisten mit ihrem Background wurden von A.S. Jones gekonnt in Szene gesetzt. Sie wirken in Blutgeld moderner¸ härter¸ frischer
Sehr gut ist die Romanauflistung am Ende des Buches. Vermittelt sie doch einen Gesamtüberblick aller bisher erschienenen Titel der Alt-Serie.
Eine Rezension von: Wolfgang Brandt http://www.geisterspiegel.de