Die Rückkehr König Arthurs
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Donald bleibt freiwillig und mit seinem Erscheinen ändern sich die Insassen in ihrem verhalten. Menschen die vorher verschlossen waren¸ öffnen sich und gehen von sich aus auf die Anderen zu. Schweigsame sprechen plötzlich mit den Anderen und selbst das Pflegepersonal wird freundlicher und aufmerksamer. Das ist noch nicht alles. Der Doktor¸ als Ich-Erzähler¸ wird zu Belarion. Jugendliche Punks von der Strasse werden eingestellt und entwickeln sich zu wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft¸ da sie sich um die Bedürftigen der Psychatrie kümmern. Und mit jeder Person die sich den Bewohnern des Gutes anschliessen wird die Zahl der Knappen und Ritter von Arthus Hof grösser. Und aus den jugendlichen Punks werden die wichtgsten Vertreter der Tafelrunde. Bis auf das Mädchen Tilly¸ denn ihr fällt die Rolle der Guinevere zu.
Ich will die Geschichte von König Arthus nicht noch einmal vor den Lesern ausbreiten. Die Unterschiede sind es¸ die diese Geschichten im Vergleich zur Sage am Leben erhält.
Wolf-Uwe Ostermann schreibt einen neuen Roman um Arthus¸ der wiederkehrt¸ wenn sein Land ihn am dringendsten benötigt. Es ist natürlich recht einfach¸ als Hintergrund einen reichen Erben zu nehmen¸ so hat man schnell keine finanziellen Probleme. Niemand muss sich um das profane Leben kümmern¸ wenn es darum geht¸ ein Land zu retten. Manchmal halte ich solche Ausgangssituationen für reichlich naiv. Gleichzeitig ist die Nacherzählung eine Abrechnung mit der bestehenden Regierungsform. Das zeigt sich vor allem auf Seite 386:
" ... die Hohen Herrn im Überfluß erstickten¸ und¸ wie du weißt¸ haben die sogenannten Demokratien unserer Tage daran nichts geändert: Premiers¸ Kanzler¸ Präsidenten¸ sie alle sitzen mit ihren Hintern daheim¸ in Sicherheit¸ während sie die Kinder des Volkes in den Tod schicken." (Zitat Ende)
Das Ende von Arthur ist bekannt¸ es ist auch in dieser Erzählung nicht anders. Der Unterschied zur alten Legende ist nur gering. Wer eine moderne Arthus-Sage lesen möchte ist mit diesem Roman gut bedient. Er lässt sich leicht lesen¸ die Charaktere sind liebenswert die Hintergrundbeschreibungen manchmal etwas weniger gelungen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355