Die Rebellin von Leiland 1: Maske
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Vor vierhundert Jahren stritten sich die Feen und der Hexengeist Ibbak um die Welt des Ostens. Das Königreich fiel der Zerstörung anheim und wurde schliesslich wieder neue aufgebaut. Mit der Geburt der dritten Prinzessin wurde das Land jedoch wieder zerstört. Das ist Teil der Vergangenheit Leilands¸ die nur langsam dem Leser enthüllt wird. Wichtiger hingegen ist die Gegenwart des Land der Illusionen¸ des Königreich Leilands.
Vor etwa zwanzig Jahren wurde das Königreich Leiland von einem schrecklichen¸ erst einmal nicht näher zu beschreibenden¸ Ereignis überschattet. Seitdem ist nichts mehr¸ wie es einmal war. Herzog Kortas beeinflusst seitdem den König¸ blendet ihn mit Unwahrheiten und behandelt ihn wie eine Marionette. Durch seine Machenschaften und einen eher willenlosen König hält er die Bewohner Leilands unter seiner Gewaltherrschaft. Ihm gegenüber steht nur eine einzige Person¸ die versucht¸ der Willkürherrschaft einhalt zu gebieten. Die Maske. Gemeinsam mit einigen Gefährten zieht die Maske durch das Land und versucht dort etwas Besseres zu erreichen¸ wo Herzog Kortas wütete und die Menschen um ihr letztes Hab und Gut brachte. Die Maske¸ Vic¸ wird dem Leser nur allzuschnell offenbart. Victoria ist jung¸ schön und tapfer. Sie stellt sie das Gemeinwohl immer über ihr eigenes Schicksal¸ ständig bereit anderen zu helfen.
Dann taucht plötzlich Andin auf¸ ein Bote aus dem Nachbarland¸ der sich beim König mit einer Botschaft melden soll. Andin ist der mutige Junge aus dem fernen Land Pandema¸ der sich seiner Position schämt und als gewöhnlicher Bote durch die Lande reist. Seine innige Beziehung zu seiner Stute Nis ist merkwürdig und packend zugleich. Andin¸ Prinz von Pandema will aber nicht unter seinem wahren Namen am Hof des Königs aufgenommen werden. Er zieht es vor¸ als Graf von Allenberg in Erscheinung zu treten. Er ist es¸ der Victoria¸ kurz Vic¸ dem Mädchen hinter der Maske¸ den Kopf zu verdrehen. Beide empfinden Zuneigung zueinander¸ ohne die wahre Identität des anderen zu kennen.
Die Geschichte um Die Maske ist eine andere Ausgabe der Legende von Robin Hood¸ dem Rächer aus dem Sherwood Forrest. Die Erzählung bedient so ziemlich jedes Klischee aus dem Bereich der Helden unterdrückter Bewohner. Die Erzählung besticht durch schöne Heldinnen und Helden¸ Menschen¸ die unverbrüchlich zu ihren Freunden stehen und einem gemeinen¸ unsympathischen Gegner.
Bereits jetzt ist das Ende der Liebesgeschichte zwischen Victoria und Andin abzusehen¸ obwohl es erst Teil eins der Trilogie ist. Hier liegt auch das Manko der Geschichte. Alles ist sehr geradlinig aufgebaut¸ viele Handlungen und somit auch das zukünftige endde sind vorhersehbar. Magali Ségura wirft den Leser sozusagen in eine Handlung¸ ohne ihn darauf vorzubereiten¸ und verrät schon fast das Ende der Trilogie voraus. Manchmal werden Einzelheiten verraten¸ deren Auflösung ruhig noch etwas länger dauern könnte¸ auf der anderen Seite werden wichtige Informationen nicht gegeben. Zudem ist manchmal nicht erkennbar¸ dass gerade der Handlungsstrang verlassen und ein anderer Strang weiterverfolgt wird.
Faszinierend sind die fantasievollen und bildlichen Beschreibungen der Umgebung und der Darstellung der Geschöpfe¸ zum Beispiel der Amalysen. Die Amalysen sind eine Art Pflanzen¸ die auf die Stimmung der Menschen in ihrer Umgebung reagieren.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355