Die Nachtmahr - Traumtagebücher
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Jean Sarafin entführt die Leserinnen in das Leben der 16-jährigen Liz¸ die aus ihrem eigenen Blickwinkel aus der Ich-perspektive alles erzählt. Dadurch wird das Buch persönlicher und eindringlicher¸ ohne aufdringlich zu erscheinen. Eine Welt voller Alpträume zu beschreiben ist nicht einfach¸ wenn man nicht im gleichen Atemzug die Leserschaft verprellen will. Daher geht die Sache erst einmal gemächlich los¸ steigert den Spannungsbogen und entlässt die Leserinnen erst mit der letzten Seite. Finstere Schatten werden heraufbeschworen¸ wenn man sich auf das Leben von Liz einlässt. Die einzig feste Konstante ist Liz¸ um die sich das ganze Buch dreht¸ die anderen Personen scheinen eine Art Wechselpersönlichkeit zu sein¸ denn jeder schleppt kiloweise dunkle Geheimnisse mit sich herum. Jean Sarafin weckt in den Leserinnen viel Verständnis für Liz' Verhalten¸ indem sie sich eines flüssigen und angenehm zu lesenden Schreibstils befleissigt. Die Idee der Autorin¸ die ich in der Beschreibung des Inhalts weggelassen habe¸ um die Neugier zu schüren¸ wurde nicht bereits einhundert Mal verwendet und ist somit eine frische Abwechslung. Ähnlich wie Sherlock-Liz müssen die Leserinnen die einzelnen Puzzleteile der Handlung zusammentragen¸ um einem dunklen Geheimnis auf die Spur zu kommen. Die Autorin versteht es jedoch recht gut¸ den Buchhalter und Seitendreher auf falsche Fährten zu locken. Der Inhalt und die Figuren sind lebendig beschrieben¸ so dass man schnell Eingang in die Geschichte findet.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355