Die letzten Menschen
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Erzählung selbst ist eine Zukunftserzählung¸ die das Thema einer wüsten und leeren Erde aufgreift¸ und sich im Schlusssatz mit einem Bibelzitat verabschiedet. Die Erzählung beginnt mit den Worten:
"Die Erde war sehr alt geworden¸ und ihre Bewohner litten unter der Weisheit des hohen Alters. Jeder Fortschritt war bis an eine Grenze vorgedrungen¸..." Damit wird klar¸ dass wir uns auf der einen Seite mit einer dekadenten Menschheit auseinandersetzen müssen¸ auf der anderen Seite jedoch nach einem Neuanfang suchen. Das Buch wurde zehn Jahre vor dem ersten Weltkrieg geschrieben¸ zeigt in der kritischen Haltung zur deutschen Sozialstruktur einige Fehler auf¸ die zum Krieg führten. Dabei gehe ich jedoch davon aus¸ dass der Autor Friedrich Jacobsen sich weniger als Prophet¸ denn als Schriftsteller sah. Gleichzeitig zeigt aber die Novelle¸ dass es sich bei dem Autor um einen Mann handelt¸ der sicherlich dem Katholizismus verhaftet und mit Bibelwissen gesegnet war. Allerdings bringt er einige Figuren der Bibel zusammen¸ die sich nie getroffen haben. Im Zusammenhang gesehen schreibt er eine Geschichte die zum Nachdenken anregt.
Die Qualität des Bändchens ist sehr hoch¸ fein gebunden¸ ein schöner Nachdruck und etwas für jemanden¸ der noch die deutsche Frakturschrift beherrscht.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355