Die letzte Astronautin
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Von eher traditionellen¸ harten Science Fiction¸ wie Clarke bis Reynolds¸ bis hin zu den eher literarischen Angeboten von LeGuin oder Russell¸ ist der Erstkontakt ein wiederkehrendes Thema in der spekulativen Fiktion.
Es gibt zwar eine Million verschiedene Möglichkeiten¸ dieses (Unter-Genre zu analysieren¸ aber man kann eine grosse Kluft zwischen Texten ausmachen¸ die den Erstkontakt mit Ausserirdischen erforschen¸ die die grundlegenden Prämissen der Existenz mit Menschen teilen (in der Psychologie¸ wenn nicht in der Grösse oder Anzahl der Augen¸ und Texten¸ in denen die Ausserirdischen wirklich¸ wirklich... ausserirdisch sind.
David Wellingtons DER LETZTE ASTRONAUT gehört zur letzteren Kategorie. Sagen wir einfach¸ dass es hier keine kleinen grünen Mondmännchen gibt.
Sunny Stevens weiss etwas¸ was sonst niemand weiss. Da ist ein Objekt¸ das auf die Erde zusteuert¸ und es wird langsamer. Objekte im Weltraum werden in der Regel nicht langsamer. Es sei denn¸ sie bremsen. Stevens platzt vor dem weltverändernden Wissen über die bevorstehende Ankunft eines Ausserirdischen¸ verlässt die Unternehmenswelt von KSpace und nutzt seine Entdeckung¸ um sich auf die erste NASA-Mission zu dem sich nähernden Objekt zu begeben.
Während Stevens als Astronaut völlig unerprobt ist¸ ist es Missionskommandantin Sally Jansen nicht. Sie sollte die erste Frau auf dem Mars sein¸ aber als vor über zwanzig Jahren ein schrecklicher Unfall die Mission und ihr Leben zum Scheitern brachte¸ gab sie jede Hoffnung auf eine Rückkehr ins All auf. Jetzt hat sie wieder das Kommando und sucht nach einer Chance auf Erlösung. Zu Stevens und Jansen gesellen sich der Astrobiologe Parminder Rao¸ der sein ganzes Leben damit verbracht hat¸ auf einen ersten Kontakt zu hoffen¸ und Major Windsor Hawkins¸ der nur Befehle befolgt.
Jansens Crew macht sich auf den Weg zu dem Objekt¸ aber die KSpace schickt ihr eigenes Team¸ und jetzt gibt es ein Wettrennen¸ um herauszufinden¸ warum die Ausserirdischen hier sind und was genau sie sind. Als das KSpace-Team in dem ausserirdischen Objekt verschwindet¸ startet Jansen eine Such- und Rettungsmission mit schrecklichen Folgen.
Ich zögere¸ mehr zu sagen¸ weil die Handlung so eng mit dem zusammenhängt¸ was die Besatzung auf und in dem Objekt findet. Ich möchte nur sagen¸ dass DER LETZTE ASTRONAUT irgendwo zwischen einer Ideengeschichte mit Andeutungen eines Thrillers und ein wenig Horror schwebt.
DER LETZTE ASTRONAUT ist kein genreverändernder Versuch¸ aber es ist eine unterhaltsame Erstkontaktgeschichte¸ die in einem schönen Clip weitergeht.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355