Die Legende von Ayesha 1: Rune der Knechtschaft
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Geschichte beginnt mit Arekh¸ der als Sklave auf einer Sträflingsgaleere dienen muss. Das Schiff mit dem er durch Fesseln auf Gedeih und Verderb verbunden ist¸ wird angegriffen und sinkt während eines Gefechts. Durch die innige Verbundenheit scheint sein Schicksal hier beendet zu sein. Es scheint unmöglich dem sicheren Tod zu entkommen. Welch glückliche Fügung¸ dass ausgerechnet Marikani erscheint. Glücklicherweise ist Arekh einer der neuen Sträflinge und nur mit einem Seil an die Ruderbank gefesselt. Seine Fesseln und die einiger anderer durchschneidet sie und ihnen somit das Leben rettet¸ bevor das Schiff so weit abtaucht¸ dass man nicht mehr hinab tauchen kann. Die insgesamt vier Galeerensklaven können sich auf das kleine Boot von ihr und ihrer Begleiterin¸ Freundin und Hofdame Lionor retten. Das kleine Schiff erreicht die nahe Küste und Arekh macht sich sofort auf den Weg. Scheinbar folgen ihm Marikani¸ ihre Begleiterin und ein weiterer Sklave¸ so dass er sich entschliesst¸ in der Gruppe zu reisen. Vier Menschen geben sich gegenseitig besseren Halt und Schutz¸ als wenn man mittellos allein durch die Welt zieht. Dennoch sind sich die Schicksalsgefährten nicht ganz geheuer. Jeder misstraut jedem und sie tun recht daran.
Während ihrer Reise suchen sie in der Dunkelheit eine halb zerfallene Hütte auf¸ um für die Nacht etwas Schutz zu haben. Dabei werden sie von einem gezähmten Raubvogel angegriffen und fliehen tiefer in den Wald hinein. Dabei werden sie eine zeitlang von Reitern verfolgt. Anderntags erreichen sie ein Nomadendorf wo sie freundlich empfangen werden. Der Aufenthalt dort wird abrupt beendet¸ als wieder Verfolger auftauchen. Dabei ist nicht klar¸ wer und warum hinter ihnen her ist. Den vier Menschen gelingt die Flucht in ein Höhlensystem¸ von dem der Häuptling des Dorfes berichtet hatte. Die Flucht führt sie in einfremdes Land¸ immer mit dem Ziel Harabec vor Augen.
Die Rune der Knechtschaft ist der erste Roman zur Trilogie der Legende von Ayesha. Sehr bildhaft geschrieben aus der Sicht eines dem Sklaven Arekh nahestehenden Erzählers¸ erzählen Anne und Gerard Guero unter dem gemeinsamen Pseudonym Ange Guero ¸ die Reise von Marikani und ihren Begleitern. Durch die Arekh-nahe Beschreibungen wirken die anderen Personen etwas blass. Zudem hätte ich erwartet¸ hier die Geschichte von Marikani zu lesen. Aber vielleicht kommt das noch in den anderen beiden Büchern. Der erste Teil hat mir eigentlich recht gut gefallen. Die Geschichte ist ansprechend geschrieben und hat keinerlei Längen. Die Spannung steigert sich langsam Stück für Stück und lässt den Lesern genug Zeit¸ ein fremdes¸ gut durchdachtes Land kennen zu lernen¸ wo die Götter überall lebhaft gegenwärtig zu sein scheinen. Ein Nachteil ist der Titel Rune der Knechtschaft¸ wo doch im Buch selbst von der Rune der Gefangenschaft die Rede ist. Als Titel ist der andere Begriff wohl „griffiger“.
Eine fesselnd geschriebene¸ schnelle Geschichte¸ in der viele Personen mit Geheimnissen herum laufen und nicht das sind¸ was sie zu sein scheinen. Eine gut erzählte Geschichte wird zu einem ebenso guten Roman.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355