Die Korsaren der Alkibiades 2: Der Rivale
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Jagd nach dem Schatz beginnt spätestens¸ als man versucht den Dieb zu stellen¸ der gerade das Gelände verlassen will. Dabei geht man nicht gerade zimperlich miteinander um. Doch die fliehende Person wird nicht erschossen. Man folgt dem fremden Ruderboot und findet sich schnell in einem spektakulären Abenteuer wieder. Das Schiff¸ die Alkibiades 3 ¸ läuft aus¸ um das Wettrennen um den Schatz zu gewinnen. Während der Fahrt ereilt sie ein Hilferuf der Alkibiades 2. Sie wird von Schiffen der britischen Marine als vermeintlicher Pirat angegriffen und darf sich nicht zu erkennen geben¸ obwohl sie auf der gleichen Seite stehen. Man kann vor der Zerstörung der Alkibiades 2 die Besatzung retten und mit ihr einen rettenden geheimen Hafen der Organisation ansteuern. Die fünf Freunde erkennen¸ die Organisation entwickelt sich zu einem Staat im Staat. Doch dann ghet die Reise weiter¸ sie treffen auf den Gegner und verlieren fast alles. Zum Schluss haben sie nur noch sich selbst¸ allein auf einer einsamen Insel.
Diesen Comic kann man ohne weiteres in den Bereich des immer aktueller werdenden Steampunk stellen. Diese Science Fiction Alternativwelt legt den Schwerpunkt auf die Dampfkraft und die wirksam arbeitenden Maschinen. Der Hintergrund ist vornehmlich das viktorianische Zeitalter. Oft wird dabei auf die SF von Jules Verne zurück gegriffen¸ denn dessen Visionen werden hier in Bildern umgesetzt.Im vorliegenden zweiten Comic der Reihe Die Korsaren der Alkibiades wird es besonders deutlich¸ taucht hier neben einem U-Boot auch eine ganze funktionierende geheime Stadt auf.
Die Bilder von Eric Liberge (siehe auch das Interview im Bücherbrief 548 sind sehr intensiv¸ gehen in Details¸ so dass man gern bei ihnen länger verweilt. Es gibt immer etwas mehr zu entdecken. Eric Liberge schafft es¸ den Leser sehr schnell in diese Welt zu entführen.
Je mehr man von diesem Abenteuer liest¸ desto mehr muss man den autoren Denis-Pierre Filippi fragen¸ worum es geht. Die Geschichte ist durchaus spannend¸ aber ich sehe noch keinen roten Faden. Es ist nicht ganz klar¸ was die Geheime Organisation will und was der Rivale beabsichtigt. Die Geschichte wirkt als wäre sie zusammengestückelt. Leider. So wird unter anderem auf der Kannibaleninsel erklärt¸ dass die Kannibalen jeden Fremden auffressen. Wenig später erkennt man aber auch¸ dass unter den Kannibalen Weisse sind. Dies scheint unlogissch¸ weil sie doch normalerweise getötet worden wären.
Leider werden solche offenen Handlungsstränge nicht weiter erklärt oder ausgearbeitet. Gerade dieser Band lebt zeichnerisch. Eric Liberge schuf eine Bilderwelt¸ die in ihrem Detailreichtum seinesgleichen sucht. Was der Text leider vermissen lässt¸ wird durch die stimmungsvollen Szenen Wett gemacht.
Grandiose Ansichten von Städten¸ Landschaften und Gebäuden¸ in allen Einzelheiten gezeichnete Gerätschaften und Maschinen¸ schreckliche Kannibalen¸ interessante Personen und natürlich die sympathischen Freunde. All das macht den Comic zu einem Augenschmaus.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355