dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber.
London Harcourt ist eine junge abenteuerlustige Witwe¸ die von zuhause aus eine sehr gute Erziehung genoss. Unter anderem spricht sie die alten Sprachen Latein und Griechisch¸ was für Frauen eher ungewöhnlich und unziemlich ist. Sie ist überglücklich¸ als ihr strenger Vater sie aus ihrem tristen Alltag reisst und mit auf Reisen nach Griechenland nimmt. Ihr Vater ist der Anführer der Erben von Albion. Und weil London ihm helfen soll eine magische Quelle zu sichern¸ ist seine Wahl¸ London mitzunehmen natürlich eher eigennützig. Die an sich anstrengende Reise macht ihr gar nicht so viel zu schaffen¸ wie sie erst dachte. Auf einer Erkundungstour durch die Stadt Athen lernt sie Bennett Day kennen. Der Charmeur und Schwerenöter ist ihr sofort sehr sympathisch. Mit ihm kann sie sich ganz unbefangen unterhalten¸ losgelöst von den sittlichen und gesellschaftlichen Zwängen der britischen Insel. Sie geht sogar soweit¸ dass sie ihm erzählt¸ sie beherrscht die alten Sprachen. Bennett Day ist von der lebenslustigen London sehr angetan und würde gern mehr Zeit mit ihr verbringen¸ doch das Schicksal meint es erst einmal anders. Die beiden werden wieder getrennt. Was vielleicht gar nicht so schlecht ist¸ denn Bennett Day gehört zu den Klingen der Rose und die sind die Widersacher der Erben von Albion. Die Geheimnistuerrei ihres Vaters gefällt ihr nicht. Bei einem weiteren Treffen erfährt sie nicht nur sein Geheimnis¸ sondern auch das Geheimnis ihres Vaters¸ der die Macht der Quelle in seine Gewalt bringen will und noch schlimmer¸ ihr verstorbener Mann gehörte ebenfalls zu der Geheimgesellschaft. Bennett ist der Einzige¸ der den Machtanspruch von Londons Vater entgegentreten kann.
Das Buch ist eine gelungene Mischung aus Liebes- und Abenteuergeschichte mit historischem Hintergrund und einem Schuss Magie. Die fröhliche Witwe London gefiel mir recht gut. Sie wurde von der Autorin von Anfang an sehr sympathisch angelegt. Die zugrunde liegende Liebesgeschichte wirkt nicht aufgesetzt und aufdringlich¸ der Schuss Abenteuer bringt die richtige Würze und das Spiel um die magische Quelle ist ein zusätzlicher Punkt¸ der diesen Roman lesenswert macht. Ich sehe darin keinen echten Liebesroman und auch nicht unbedingt einen „Romantasy“-Roman. Es ist durchaus unterhaltsam zu sehen¸ wie London und Bennett miteinander umgehen. Alles in allem eine spannende Geschichte¸ die auch durch die fein ausgearbeiteten Nebenfiguren überzeugt. Übrig bleibt eine spannende Abenteuergeschichte.