Die Insel der Dämonen
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Marguerite führt das unbeschwerte Leben eines jugendlichen adligen Mädchens¸ das noch keine Verpflichtungen auferlegt bekam. Da tritt ein junger Leutnant zur See in ihr Leben. Ihr Onkel sieht noch keinen Ehemann für sie vor¸ daher schwärmt sie ungehemmt für Henri. Die Schwärmerei hat jedoch bald ein Ende¸ denn der Leutnant zur See hat seine Arbeit zu tun. Gemeinsam mit ihrer Amme Damienne lebt Marguerite sorglos in den Tag. Ihr Onkel überrascht sie mit der Mitteilung seines neuen Dienstes in Übersee.
Das harte Leben holt die junge Frau sehr schnell ein. Zwar hat sie während der Überfahrt in die Neue Welt gewisse Privilegien¸ denn sie ist von Adel. Aber auf dem Schiff sind auch andere Gesellschaftsschichten vertreten¸ bis hin zu zwangsverpflichteten Strafgefangenen. Und diese Strafgefangenen sind nicht unbedingt wirkliche Verbrecher¸ sondern eher Schuldner¸ die ihre Rückzahlungen nicht durchführen konnten. Das Leben auf dem Schiff ist nicht einfach¸ die nichtadligen Mitreisenden eher unangenehm.
Mit dem Auftauchen des Leutnants zur See¸ Henri¸ gerät ihr Leben aus der Bahn. Aus der anfänglichen Schwärmerei wird Liebe. Auch Henri kann seine Gefühle für die schöne Frau nicht unterdrücken. Leider bleibt die unstandesgemässe Liebe nicht unbemerkt. Marguerites Onkel hört von diesem unerhörten Vorfall. Als Strafe lässt er Marguerite und ihre Amme auf einer Insel vor der Küste Neufundlands aussetzen. Da auch Henri mit einer empfindlichen Strafe zu rechnen hat¸ schliesst er sich den beiden Frauen an. Auf der INSEL DER DÄMONEN¸ wie sie genannt wird¸ müssen die drei Personen mit den geringsten Hilfsmitteln überleben. Der Name schreckt ab und die Gerüchte über die Dämonen scheinen der Wahrheit zu entsprechen.
Drei Jahre in einem Leben¸ drei Jahre¸ die eine lange Zeit sein können. Marguerite mit ihrer Liebesgeschichte steht nicht im Mittelpunkt. Auch nicht Henri oder der Onkel. Was steht im Mittelpunkt? Ich bin mir nicht sicher¸ was ich vor mir habe. Ein Jugendbuch ist es sicherlich nicht¸ eher etwas für Teenager oder Erwachsene. Aber was habe ich in der Hand? Einen Abenteuerroman mit Schwerpunkt auf überleben in der Wildnis? Einen Gesellschaftsroman wo die Hauptdarstellerin von einem reichen jungen Mädchen zu einem Mittellosen Nichts wird? Eine Robinsonade?
Der Roman ist zwar flüssig zu lesen¸ doch ist er am Schluss für mich sehr unbefriedigend.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355