Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Hope ist ein vor sich hinrostendes altes Kreuzfahtschiff von fünf Meilen länge und zwei Meilen breit und einer Meile Höhe. Irgendwann mal war sie der Stolz der sieben Weltmeere. Damals¸ als das Schiff noch neu war und die Leute die als Passagiere an Bord kamen noch Geld hatten. Heute ist aus dem riesigen Pott nichts als ein schwimmender Sarg geworden. Die alten Leute¸ die damals an Bord kamen¸ wissen heute nicht mehr warum und die jungen Leute¸ die auf dem Schiff geboren wurden¸ wissen erst recht nicht¸ was sie hier sollen. Unterteilt in verschiedene soziale Stufen entspricht der soziale Rang gleichzeitig dem Wohnort. Je weiter oben man in diesem Schiff wohnt¸ desto höher steht man in der Hierarchie¸ je tiefer man im Schiff lebt¸ desto niedriger ist der soziale Rang. Aber nichts desto trotz gilt für alle¸ ob arm oder reich¸ das Gleiche. Jeder ist Gefangener des Schiffs¸ ohne Möglichkeit wieder von diesem Seelenfänger herunterzukommen.James Lovegrove legt hier sein Debüt vor¸ das mich sehr wenig begeistert. Angefangen von dem technisch nicht machbaren Schiff in dieser Grösse bis hin zu den Charakteren die auftreten wirkt alles leicht unglaubwürdig. Für Unterhaltungsliteratur ist es nicht ansprechend genug¸ für eine sozialkritische Zukunftswelt zu Einfallslos. Die Handlung tröpfelt dahin wie ein undichter Wasserhahn und die Erzählkunst gleitet wie ein schmieriger Ölfilm über die Wasseroberfläche¸ ohne tief eindringen zu können.