Die Herrschaft der Drachen 2: Jandra
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Ein faszinierendes Fantasy-Epos über die Herrschaft der Drachen und den Mut einer jungen Frau.
Die Drachen -Trilogie von James Maxey läuft nach dem üblichen Muster ab¸ versklavtes Volk will Unabhängigkeit. Ihm zur Seite steht ein „abtrünniger“ Herrschaftssohn¸ der sich für die Unterdrückten einsetzt. Der Sohn des Drachenherrschers verweigert sich den alten Traditionen. Er weigert sich¸ die gültige Lage als gegeben hinzunehmen und weiter anzuhängen. Er strebt nach Veränderungen¸ die ihm gelingen können¸ nachdem der Tyrann Albekizan durch die Revolution hinweggefegt wurde. Der Wandel den er sich vorstellt¸ ein offenes¸ gleichberechtigtes zusammenleben beider Rassen stösst aber nicht überall auf Gegenliebe. Etwa bei Ragnar¸ einem jungen hitzköpfigen Prophet¸ der für einen offenen Kampf gegen die Drachen eintritt. Diesem wiederum steht eine Frau entgegen¸ Jandra mit Namen und Titel gebend für das Buch¸ die von den Drachen besser behandelt wird und sich in der Lehre der Magie so gelehrig zeigt¸ dass sie dem Lehrer¸ dem Zauberer-Drachen Vendevorex¸ überlegen erscheint. Diese Überheblichkeit führt dazu¸ sie¸ zumindest für diesen Roman¸ in den Mittelpunkt zu stellen.
Und schliesslich gibt es noch Bitterholz. Den Mann¸ der sich dem Kampf gegen die weltbeherrschenden Drachen verschrieben hat. Allerdings steckt dahinter der Schauspieler Pet. Er gab sich als Bitterholz aus¸ um sein Dorf vor einer Vernichtung zu schützen.
Der Einzige Nachteil des Buches ist die Vermenschlichung der Drachen. Diese Rasse ist so Austauschbar¸ dass man eine Club von Weihnachtsmännern oder Aliens oder intelligente Regenwürmer hätte nehmen können. Die Handlung¸ aufgeteilt in verschiedene Linien und mit verschiedenen Handlungsträgern ist jedoch gut gelungen. Wir haben die Trilogie mit den in den Vordergrund drängenden Personen¸ die den Büchern ihren Namen gaben¸ sowie innerhalb der Romane die unterschiedlichen Sichtweisen. Dies Handhabung lässt die Geschichte aus unterschiedlicher Sicht erscheinen. Die Geschichte selbst ist fesselnd erzählt¸ fördert eine Überraschung zu Tage¸ die nicht erwartet wurde. Die Welt wird dadurch um einiges reicher und informativer vorgestellt. Zudem fordert der Roman zur Stellungnahme auf. Entweder für die Drachen oder für die Menschen. Oder gar gegen eine dritte Seite?
Ein lesenswertes Werk.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355