Die Götterkriege 3: Das blutige Land
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der legendäre Lanzengeneral Havald ist wieder einmal dem Tod entronnen¸ was nicht viel zu bedeuten hat. Er war tot¸ wurde wiedergeboren¸ wurde ermordet¸ wieder zum Leben erweckt und überall haben die Götter ihre Finger drin. Mit einem verfluchten Schwert gesegnet eilt er von Auftrag zu Auftrag¸ um eine Prophezeiung der der Götter zu erfüllen. Statt die Götter gleich richtig eingreifen und dem Nekromantenkaiser mal kräftig auf die Finger klopfen¸ muss dass der arme Kerl Havald machen. Er soll den selbsternannten Möchtegerngott erschlagen¸ die Seelenreiter vernichten und¸ wieder einmal¸ dabei sterben. Die Unwilligkeit¸ sich vom Leben zum Tode zu befördern¸ steht ihm wahrlich ins Gesicht geschrieben. Dafür sucht er sich neue Verbündete¸ wie etwa die Truppen von Xiang oder die nomadisierenden Wilden aus der Ostmark¸ die zum Teil willig sind¸ helfend einzugreifen.
Richard Schwartz ist inzwischen ein Autor¸ der sich fest auf die Fantasy-Schiene eingeschossen hat. Daher ist es nicht verwunderlich¸ dass er das Land Askir und die Länder drum herum gut ausbaut und dem Leser Nahe bringt. Andererseits ist diese Festlegung ein Manko¸ denn er entwickelt eine gewisse Routine in seinen Romanen. Der vorliegende Band kämpft mit einer gewissen Handlungsarmut¸ weil Richard Schwartz zu sehr auf die Personen konzentriert. Zwar versucht er zu grosse Längen zu vermeiden¸ doch das geht wiederum zu Lastend der Erzählung. Sie wird in den Bereichen¸ in denen es um Handlung und nicht Erklärung geht¸ zu schnell abgehandelt. Und wenn es endlich richtig zur Sachen gehen soll¸ ist der Roman beendet und man darf auf den nächsten gespannt sein. Gute Unterhaltung¸ locker und leicht erzählt¸ doch ohne Vorkenntnisse nicht völlig einfach zu verstehen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355