Die Geheimnisse der Tiefe
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Mit Kapitän Nemo erforschen sie das untergegangene Atlantis¸ kämpfen gegen feindliche Eingeborene und Meeresräuber¸ dringen in unbekannte Tiefen vor¸ jagen in unterseeischen Wäldern und erkunden den eisigen Südpol. Die Nautilus ist für sich total unabhängig. Alles was die Besatzung benötigt¸ wird aus dem Meer gewonnen.
Der Roman '20.000 Meilen unter den Meeren' des Autoren Jules Verne ist nach über 130 Jahren¸ seit er das erste Mal in Frankreich veröffentlicht wurde¸ immer noch spannend und modern. Die irdischen Ozeane bergen auch heute noch ihre vielen Geheimnisse und die Nautilus¸ Kapitän Nemo's Unterseeboot¸ ist das geeignete Gefährt¸ diese Geheimnisse aufzudecken. Jules Verne verpackte in diesem Roman viele technische Entwicklungen und Ideen seiner zeitgenössischen Wissenschaftler. Sein ungebrochener technischer Fortschrittsglaube findet sich in der Nautilus wieder¸ wie auch in den anderen Erzählungen¸ die heute zu den Klassikern der wissenschaftlich-technischen Utopien zählen. Dahingegen gehen seine kritischen Anmerkungen des Kapitän Nemo's an der Gesellschaft weit gehend unter.
Der Hamburger Professor Lindenbrock¸ Professor am Johanneum und Dozent für Mineralogie¸ findet in einem Antiquitätenladen ein Buch mit einer uralten isländischen Fürstengeschichte. In dem alten Buch findet sich ein Pergament mit einer rätselhaften Runenschrift. Mit seinem Neffen Axel macht er sich daran¸ diese Runenschrift zu entziffern und schliesslich dem aufgezeichneten Weg zu folgen. Während Professor Lidenbrock¸ ein Sprachgenie und angesehener Geologe ist¸ arbeitet sein Neffe als wissenschaftlicher Assistent. Axel ist es auch¸ dem die Entzifferung der Runenschrift gelang.
Die Botschaft verweist auf eine Einstiegsmöglichkeit ins Innere der Erde. Den beiden Deutschen würde unsterblicher Ruhm winken¸ wenn ihnen der Weg in das Innere der Erde und wieder heraus gelingen würde. So folgen sie der Übersetzung¸ die da lautet:
STEIG IN DEN KRATER DES SNEFFELS YOCUL HINAB¸ DEN DER SCHATTEN DES SCARTARIS VOR DEM ERSTEN JULI LIEBKOST HAT¸ UND DU¸ KÜHNER WANDERER; UND DU WIRST ZUM MITTELPUNKT DER ERDE GELANGE. WAS MIR GELUNGENIST. ARNE SAKNUSSEM
Die beiden Wissenschaftler packt das Entdeckungsfieber. Da der alte isländische Alchemist und Sonderling Arne Saknussemm den Weg in die Erde bezwang¸ wollen sie ihm nacheifern. Fast überstürzt werden die Koffer gepackt und das Abenteuer beginnt. Im erloschenen Krater des Sneffels Yocul suchen sie den Einstieg. In ihrer Begleitung befindet sich der Entenjäger Hans. Zu Dritt machen sie sich auf den Weg. Seitdem jagt ein Ereignis das Nächste.
Wer jetzt eine intelligente Ente namens Gertrud sucht¸ oder ganz andere Namen in Erinnerung hat¸ mag hier nicht verzweifeln. Inzwischen wurde das Buch mehrfach übersetzt und fast genauso oft verfilmt. Damit hält man ein wundervolles Werk in der Hand¸ mit dem man den französischen Schriftsteller Jules Verne neu entdecken kann.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355