Die Gebeine von Avalon
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Aufmachung des Romans ist gut geworden. Zwar mag ich diese Art von Flexcover nicht sonderlich¸ aber das Titelbild mit der Klosterruine als Foto¸ die dann in ein gemaltes Bild übergeht und die Schrift dazu¸ wirken überaus passend und vermitteln gleich eine düstere¸ mystisch-geheimnisvolle Stimmung. Die Skizze zu Beginn des Romans und die Informationen zu John Dee sind sehr hilfreich¸ um Person und Zeit zu verstehen. Phil Rickman erzählt die Geschichte durchgängig aus der Sichtweise von John Dee. Dabei erfährt der Leser sehr viel über den sagenhaften Arzt und Mystiker¸ um den sich bis heute viele Legenden ranken¸ in nur fünf Kapiteln. Phil Rickmann / John Dee schweift während seiner Erzählung häufig ab¸ philosophiert und stellt dabei einiges¸ auch aus unserer heutigen Sicht¸ in Frage. Er stellt sich rhetorische Fragen¸ an denen auch der Leser ein wenig zu "knabbern" hat. Innerhalb der ganzen Erzählung weiss der Leser nur¸ was auch John Dee erfahren hat. Phil Rickman scheint sich umfassend mit der Thematik des Zeitalters befasst zu haben. Die geschichtlichen Hintergrundinformationen¸ die für die Erzählung wichhtig sind¸ erscheinen schlüssig und in allen Einzelheiten beschrieben. Sie ermöglichen dem Leser¸ sich ein genaues Bild von der Landschaft sowie den einzelnen Personen und ihren Gefühlen zu machen.
Der dazu passende Erzählstil ist ein wenig verschnörkelt¸ was zu einer dichten Atmosphäre führt. Anders als bei seinen Thrillern um Merrily Watkins geht er mit umfangreichen Nachforschungen an den Start. Um Geschichte authentischer wirken zu lassen¸ befleissigt sich der Schriftsteller eines altertümlichen Sprachstils. Daher befindet man sich schnell in der Welt des 16ten Jahrhunderts. Der schrullig-seltsame Mensch John Dee und sein Begleiter Robert Dudley sind sympathische Figuren¸ die die Erzählung tragen. Unter Berücksichtigung ihrer vorbestimmten Charakterisierung durch den Autor. Dennoch ist gerade Dudley derjenige¸ der etwas Humor (wenngleich typisch britisch und schwarz in die Erzählung bringt. Dadurch¸ dass Rick Philman / John Dee viel zu erzählen hat¸ entsteht über viele Seiten hinweg der Eindruck¸ dass die Geschichte langweilig wird und sich nur noch zieht.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355