Die Flüsse von London 2: Die Nachthexe
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Nachdem sein letztes Taschenbuch in Deutschland eher ein Flop war¸ schreibt er mit seinem Kollegen Andrew Cartmel weitere Geschichten¸ die dann wieder in Bildform als Comic erscheinen. Peter Grant¸ Constable der britischen Polizei und gleichzeitig Sonderermittler einer Spezialeinheit¸ steht weiterhin im Mittelpunkt geheimnisvoll-mystischer Begegnungen. Die Spezialeinheit¸ der offiziell nur noch Grants Lehrer Nightingale angehört¸ soll Fälle lösen¸ die ein Normalsterblicher nicht mit phantastischen Wesen in Beziehung bringt. A pro po Beziehung. Hier hat Peter Grant ebenso etwas „seltsames“ am Laufen. Denn mit Beverly verbindet ihn nicht nur eine stürmische Zweisamkeit¸ sondern sie ist auch gleichzeitig der Mittelpunkt eines Falles gewesen. Sie ist die Tochter der Themsegöttin und genauso wie diese begabt.
Ein neuer Fall bringt ihn zur Suche der Tochter eines russischen Oligarchen. Selbige verschwand aus dem Garten des Wohnhauses. Ihre besorgte Mutter beharrt allerdings darauf¸ dass der Entführer kein Mensch sondern ein Leshy gewesen sei. Leshy¸ auch Lesovik und Lesiye¸ war der slawische Waldgeist¸ der Reisende und Jäger in den Wäldern vom Weg abbrachte. Beweise dafür gibt es a nicht und die Polizei ist froh¸ diesen Fall an die Sonderermittler abgeben zu können. Die Ermittlungen von Peter Grant laufen zögerlich an. Der Fortgang ist jedoch mehr als fraglich¸ denn es pfuscht immer noch jemand anderes dazwischen¸ den er eigentlich für einen Verbündeten hielt.
Um Peter Grant zu animieren¸ etwas schneller zu arbeiten¸ entführt die russische Mafia seinen Vorgesetzten Nightingale. Den russischen Banditen wird jedoch bald klar¸ dass sie den falschen Mann entführten.
Die Nachthexe bietet neue Geschichten um Peter Grant. Ja¸ Mehrzahl¸ denn die oben genannte Erzählung ist nur eine. Die Erzählung von Ben Aaronovitch und Andrew Cartmel überzeugt¸ wie auch schon die Romane. Feiner britischen Humor trifft auf schräge Ideen¸ trifft auf Drama und Tragödie¸ auf Slapstick und vieles mehr. Um die Geschichte zu verstehen¸ muss man nicht über ein überragendes Allgemeinwissen verfügen. Es hilft aber ungemein¸ die kleinen satirischen Spitzen und frechen Anspielungen zu verstehen.
Wie bereits der erste Comic¸ gefällt auch Band zwei. Spannende¸ fesselnde und humoristische Unterhaltung.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355