Die fliegenden Zauberer
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Rasse¸ die grob als eine Art intelligente Affenart bezeichnet werden könnte¸ besitzt keine Technologie¸ kann aber Fahrräder und ähnliches bauen. Das Zusammenleben wird durch ganz bestimmte Riten und Gebräuche gesteuert¸ die für Purpur ein Buch mit sieben Siegeln darstellt. Alles hat irgendwie mit 'Zaubern' zu tun. So sind fremdes Aussehen und fremde Sitten für Shoogar nichts anderes als die Zurschaustellung fremder Magie und eine Herausforderung¸ die in eben der Zerstörung des Raumschiffs endet¸ eine radioaktive Verseuchung und die Erkrankung der Bevölkerung zur Folge hat. Die Bevölkerung muss ihr Land verlassen und neues suchen. Dabei scheint es durchaus möglich¸ sich mit den bereits Ansässigen zu arrangieren. Mit einem kleinen Unterschied. Der einheimische Zauberer ist - Purpur. (Hier käme dann der erste Fehler zu tragen¸ denn wenn Purpur schon mal Kontakt mit Einheimischen hatte¸ wäre der ganze Unsinn mit dem Sprachzauber nicht nötig gewesen.) Wie auch immer¸ der Streit der beiden Zauberer bricht erneut aus. Aber Purpur will eigentlich etwas anderes. Er schlägt vor¸ ein Gefährt zu bauen¸ dass durch die Luft fliegen kann¸ um an einen anderen Ort zu gelangen¸ an dem er sein Mutterschiff rufen kann.
Der Roman hat nicht nur unterhaltenden Wert¸ sondern auch seine nachdenklichen Seiten. Wie immer wenn unterschiedliche Kulturen aufeinander prallen ist für die beteiligten Personen die Akzeptanz der unterschiedlichen Weltbilder und die Toleranz der Ansichten wichtig sind. Daher ist Fremdenfeindlichkeit in diesem Roman kein Thema.
Es gibt innerhalb der Science Fiction leider nur sehr wenige gute humorvolle Romane und Erzählungen. Die letzte die ich in Händen hielt war WILLKOMMEN AUF BARNARD'S PLANET von Ottmar Alzner (siehe Bücherbrief November 2007). Das machte natürlich Lust¸ mal wieder einen Klassiker abzustauben und durchzulesen. Die fliegenden Zauberer (THE FLYING SORCERERS ist ein Wortspiel auf THE FLYING SAUCERS) ist eine Widmung an die Mitarbeiter der NASA. Dafür ist er ein humoristischer Roman. Nicht mehr¸ nicht weniger. Deshalb von mir immer wieder gern gelesen. Das liegt zum Teil aber auch daran¸ dass das Autorengespann David Gerrold und Larry Niven eine ganz besondere Situation ausnutzen. Es ist das Zusammentreffen von hochtechnisierter Wissenschaft und alteingesessener Kultur. Dabei kommt es zu seltsamen Zusammentreffen beider Zivilisationen. Was die bodenständige Zivilisation nicht kennt und der Fremde von den Sternen mitbringt¸ kann doch nur Magie sein. Der Roman besitzt eine sehr freundliche humoristische Art.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355