Die Feuerbraut
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Iny Lorentz schrieb eine lesenswerte Geschichte über Geschichte. Zwar gab es in diesem Buch Fehler¸ die durch eine sorgfältige Nachforschung zu vermeiden gewesen wären¸ doch sind diese durchaus vernachlässigbar. Es ist eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des dreissigjährigen Krieges¸ die mit den entsprechenden Handlungen überall und jederzeit hätte angesiedelt sein können. Aus diesem Grund ist der Roman nichts besonderes geworden. Dennoch ist es auch einemenschliche und persönliche Entwicklungsgeschichte. Irmela von Hochberg und auch Fabian von Birkenfels¸ um nur zwei exemplarisch zu nennen¸ entwickeln sich zu reifen Persönlichkeiten innerhalb des Romans. Sie sind¸ im Gegensatz zu den Figuren in DIE WANDERHURE¸ nicht die sympathischsten¸ die schönsten oder die Traumpersonen¸ wie jeder gern sein möchte. Im Gegenteil. Die Figuren sind inzwischen aus dem einfachen zu komplizierten Personen erwachsen. Sie haben jetzt Ecken und Kanten¸ die den Roman lesenswerter machen. Die handelnden Personen wechseln auch mal ihre Gesinnung. Aus Böse wird Gut¸ aus Gut wird Böse. Dadurch bleibt natürlich die Spannung erhalten. Auch die vielen Ränkespiele machen aus dem Roman einen spannenden Roman. Nicht alle Intrigen sind vorhersehbar. Doch manchmal habe ich den Eindruck¸ es ist doch etwas zu viel des Guten. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen¸ egal ob Sex oder Gewalt oder beides¸ Intrigen und Freundschaften¸ sind ein wenig übertrieben. Ein wenig sparsamer in den Beschreibungen¸ wäre das berühmte mehr gewesen. Ob diese beiden Mittel¸ die Stimmung wirklich aufbauen sei dahin gestellt. Mir jedenfalls gefiel der Einsatz dieser Mittel in der Menge nicht. DIE FEUERBRAUT hat ihre positiven und negativen Seiten¸ allerdings wurde mir nie ganz klar¸ woher der Titel kommt. Im Vergleich zur WANDERHURE¸ waren meine Erwartungen höher gesteckt. Ich dachte¸ das Autorenpaar würde sich ein wenig steigern und mehr Entwicklung in die Figuren legen. Besser als DIE WANDERHURE ist es nicht geworden. Leider. Aber auch nicht schlechter¸ Gott sei Dank.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355