Die fantastische Reise ins Königreich der sieben Türme
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Nach wenigen Tagen tritt er seine unglaublich anmutende Reise an. Sein Reiseziel¸ Das Königreich der Sieben Türme hat einen besonderen Reiz auf ihn ausgeübt. Er hält das Hinterland der königlichen Hauptstadt Isparin für recht unerforscht und so könnte er als wagemutiger Entdecker dorthin reisen. In Empfang genommen wird er am Beginn seiner fast zweiwöchigen Reise von einem recht schweigsamen Krieger¸ der ihn mit in den Titanenwald nimmt¸ die erste Attraktion auf seiner Reise. Thédric in Begleitung eines orstansässigen Touristenführers ist recht gut gelaunt¸ als er die Reise mit dem erhofften Nervenkitzel antritt. Der Nervenkitzel kann sich aber sehr schnell in eine reale Angst umwandeln und hat dann nichts Phantastisches mehr an sich. Das ist der Zeitpunkt¸ wo er sich wünscht¸ ein Buch in den Händen zu halten. Das ist spätestens dann der Fall¸ als aus dem hohen Norden sich der ultimative Gegner erhebt¸ seine waffenstarrenden Krieger gegen das Königreich der Sieben Türme mit der Musik von Kriegstrommeln schickt und die Welt übernehmen will. Zumindest beginnt er mit dem unbescholtenen Königreich¸ dass als touristisches Reiseziel einen kleinen Aufschwung erlebt. Mit Beginn der kriegerischen Handlungen wird der lokale Imagoport geschlossen und unser Held¸ der noch keiner ist¸ sitzt in dem für ihn immer noch fremden Land fest. Bald findet er sich im Kampf gegen die Horden der Finsternis wieder¸ als die Orks das Land überrennen wollen.
Der Franzose Arthur Ténor schickt seinen touristischen Helden¸ der alles aus seiner Sicht erzählt¸ auf eine phantastische Reise die gerade bei der Jugend und den Alten¸ aber jugendlich gebliebenen Lesern sehr gut ankommen dürfte. Die leichte Sprache dürfte von Arthur Ténor vorgegeben sein¸ wurde aber locker flockig und unterhaltsam von der Übersetzerin Stefanie Mierswa gelungen umgesetzt. Das Jugendbuch verbindet die üblichen klassischen Bestandteile eines Fantasy-Romans mit den ebenso klassischen Erwartungen des Lesers. Genauso klassisch ist aber auch unser überheblicher Tourist¸ der alles besser weiss¸ da seine Welt ihm so viel besser vorkommt. Der Kulturschock¸ Krieger trifft Tourist und umgekehrt wirkt auf beide ernüchternd. Neben den üblichen bunten Wesensmix aus Orks¸ Drachen¸ Elfen finden sich auch neue Ideen. Diese zu erfahren¸ oder besser zu erlesen¸ überlasse ich dem Leser. Arthur Ténor s Welt entpuppt sich¸ wie eine Märchenwelt. Überschaubar¸ klar aufgeteilt in Gut und Böse. Ähnlich überschaubar ist die Menge an Königreichen¸ die ein Rolle spielen¸ an sagenhaften Landschaften und ähnlichem mehr. Gleichzeitig ist dies die Geschichte eines zaghaften Mannes¸ der endlich zum wahren Mann¸ ja zum Helden wird. Aus dem Sesselpupser wird ein Abenteuer¸ der am Ende sein Mann steht. Im wahrsten Sinn der geschriebenen Worte. Wer Jugendbücher mag¸ ist mit diesem Buch sicher gut bedient¸ auch wenn der jugendliche Leser inzwischen UHU (Unter Hundert ist. Kommen Sie¸ reisen Sie¸ staunen Sie.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355