Die Erzählungen des Folio Club
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Folio Club Wie man Geld auftreibt Der Geisterseher Ein geplatzter Handel Siope - Eine Fabel Das Manuskript in der Flasche Metzengerstein Ein entschiedener Verlust Der Herzog de l'Omelette Eine Geschichte aus Jerusalem Berühmt - Eine Erzählung Quellenangaben Literaturverzeichnis Anmerkungen Nachwort Editorische Notiz
In Ermangelung eines lesbaren Textes waren die legendären Tales of the Folio Club stets Gegenstand von Spekulationen. Die vorliegende Ausgabe vervollständigt eine Studie, die auf eine Rekonstruktion und Interpretation dieses Werks als geschlossene Rahmenerzählung abzielt. Sie enthält den fragmentarischen Rahmen und zehn Erzählungen, die als ehemalige Interpolationen identifiziert wurden. Die Texte, die dem Manuskript chronologisch am nächsten stehen, fungieren als Kopiertexte und ermöglichen einen überraschenden Eindruck vom ursprünglichen Erscheinungsbild von Poes ersten Prosaarbeiten.
Bis 1832 hatte Edgar Allan Poe drei Gedichtbände veröffentlicht, von denen keiner den erhofften künstlerischen oder finanziellen Erfolg brachte. Mit einem Anflug von Pragmatismus wandte er sich von der Poesie ab und dem Schreiben von Erzählungen zu. Edgar Allan Poe stürzte sich mit all seiner Energie und Fantasie hinein. Das Ergebnis war ein ehrgeiziger Plan für eine Sammlung von Erzählungen, die sich um eine fiktive Gruppe von Charakteren drehte, die sich selbst den Folio Club nannten. Obwohl der geplante Band nie als eigenständige Sammlung gedruckt wurde, erschienen die einzelnen Erzählungen im Philadelphia Saturday Courier und im Southern Literary Messenger.
Erzählungen des Folio Club (1832-1836)
Als er Edwin und Joseph Tinker Buckingham vom New England Magazine "Epimanies" anbot, beschrieb Edgar Allsan Poe die Geschichten wie folgt: "Sie sollen bei Tisch von den elf Mitgliedern eines literarischen Clubs gelesen werden, und es folgen die Bemerkungen der Gesellschaft zu jeder Geschichte. Diese Bemerkungen sind als eine Burleske über die Kritik gedacht. Im Ganzen wurde mehr als alles andere versucht, originell zu sein" (Poe an E. und J. T. Buckingham, 4. Mai 1833).
Southern Literary Messenger, August 1835, 1:716, Spalte 2:
Da fünf Erzählungen bereits 1832 im Philadelphia Saturday Courier veröffentlicht worden waren, ist es wahrscheinlich, dass Poe keine dieser Erzählungen dem Baltimore Saturday Visiter vorlegte. Aus Poes Brief an die Buckinghams vom Mai 1833 wissen wir, dass die Tales of the Folio Club zu diesem Zeitpunkt elf Erzählungen enthielten. Da der Brief von Kennedy, Latrobe und Miller besagt, dass Poe einige Monate später nur sechs Geschichten für den Visiter-Wettbewerb einreichte, was mit der Gesamtzahl von elf übereinstimmt, können wir mit Sicherheit feststellen, dass es sich um neun der ursprünglichen Serie handelt. Ich dachte, ich hätte inzwischen alle Erzählungen, Gedichte etc von Edgar Allan Poe. Um so überraschter war ich vom Manesse Verlag dieses Buch zu sehen. Ich bin nur Leser und es hat mich daher einiges an Zeit und Mühe gekostet, die obrigen Informationen zu finden. Vielleicht helfen sie anderen Lesern beim Verständnis für die erscheinung dieses Buches. Es ist nur ein Kleinformat. Dafür sehr gut in der Verarbeitung, gebunden mit Schutzumschlag und einem Lesebändchen. Feines Papier, sehr gut lesbare Schrift. Da hat jemand mit viel Liebe an diesem Buch gearbeitet. Edgar Allan Poe war ein Schriftsteller, ein facettenreiches und vielfältiges Genie der die Gattung der Kriminalliteratur und der Horrorliteratur prägte. Er ist dabei ein Meister der Kurzgeschichte geworden, seine Gedichte hingegen fanden so gut wie keinen anklang. Dieser Band beleuchtet einen Teil seiner Erzählungen. Die Bewertung ist nicht schwierig, denn der literarische Beitrag von Edgar Allan Poe ist allein vier Punkte Wert. Für die Arbeit von Rainer Bunz und den anderen Beteiligten an diesem gelungenen Buch kommen durchaus noch zwei Punkte hinzu. Damit ist dieses Buch eines der wenigen, die sechs Punkte erhält.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355