Die Erben Abaddons 1: Nimmerland
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Und so ist es auch nicht verwunderlich¸ wenn ich ein weiteres Buch vorstelle¸ dass der Dystopie folgt. Nimmerland ist¸ wie der Serientitel Die Erben Abaddons bereits sagt¸ der erste Band einer Reihe. Wer solche Art von Literatur mag¸ wird mit Die Erben Abaddons gut bedient.
Der Verlagstext liest sich wie folgt:
2303.
Hundertfünfzig Jahre nach der Apokalypse. Für die Nachfahren der wenigen Überlebenden ist die Welt von harten Kontrasten geprägt. Reste alter Hochtechnologie treffen auf primitive Verhältnisse¸ Hunger ringt mit Machtgier¸ verruchte Städte werfen ihre Schatten über verlassene Ruinen¸ Nomaden streifen durch offene Ebenen¸ andere Gemeinschaften isolieren sich in verborgenen Siedlungen.
So wie die der neunzehnjährigen Wendy.
Sei niemals von oben sichtbar – so lautet das Gebot der Schluchtsiedlung. Wendy hält sich nicht daran. Ein fataler Fehler: Ihr kleiner Bruder und dessen Freund werden von Fremden in einem Zeppelin entführt. In der verzweifelten Hoffnung¸ sie wiederzufinden¸ verlässt sie die Fels-Enklave und wagt sich in die große Einöde. Schon bald erkennt sie¸ dass die Welt »da draußen« noch gefährlicher ist¸ als die Siedlungsältesten immer behauptet haben. Und dass sie für die Rettung der verlorenen Kinder über ihre Grenzen gehen muss …
» Nimmerland « ist der fulminante Auftakt der Reihe » Die Erben Abaddons «¸ in der sich Postapokalypse¸ Science-Fiction und Adventure zu einer neuen¸ faszinierenden Wirklichkeit vereinen.
Das Autoren-Trio Thomas Lohwasser¸ Vanessa Kaiser und Thomas Karg stürzen die Leser in einen Zustand geistiger Verwirrung und seelischen Finsternis¸ wenn es darum geht¸ der postapokalyptischen Welt doch noch etwas Positives abzugewinnen.
Das Titelbild ist recht nett. Das sagte ich bereits Vanessa als sie mir das Buch in die Hand drückte. Doch die Person darauf ist mir zu klein abgebildet. Um mich mit einer Person zu identifizieren¸ die in dem Roman die Hauptrolle spielt¸ sollte sie grösser sein und mehr zu erkennen haben. Ansonsten passt das in Gelb-Orange-Tönen gehaltene Titelbild sehr gut zu der Geschichte.
Alles beginnt mit der neunzehnjährigen Wendy¸ die mitansehen muss¸ wie ihr kleiner Bruder und dessen treuer Freund von einem Luftschiff entführt wird. Gleichzeitig wird klar¸ dass wir es mit einer Abenteuergeschichte zu tun haben in der es um die Rückführung der beiden Kinder geht. So weit so gut und mehr muss an dieser Stelle nicht gesagt werden. Zu viele Klischees werden bedient und der Eindruck¸ „habe ich schon mal gelesen“¸ tritt immer wieder auf. Warum also weiterlesen? Weil die postapokalyptische Welt einen düsteren und interessanten Eindruck erweckt. Weil er obwohl manchmal der Eindruck erweckt wird¸ kein Jugendbuch ist und seine Geschichte hart und düster beschrieben wirrd. Weil es eben kein Buch ist wie jedes andere und der Eindruck „habe ich schon mal gelesen“¸ eben nur ein Eindruck ist.
Das Autoren-Triumvirat legt eine spekulative Fiktion vor¸ die nie jemand überprüfen kann. Zugleich schreiben sie so gut¸ bzw. das Lektorat ist so gut¸ dass keinerlei Stilbruch zu erkennen ist. Die Geschichte lässt sich gut und flüssig lesen¸ dient somit bester Unterhaltung. Sozialkritik schwingt zwar manchmal mit¸ ist aber nicht die Hauptprämisse des Romans. Statt dessen regt er zum Nachdenken an und zu neuen Geschichten unter der Rubrik: „Was wäre wenn …“
Voraussichtlich Ende 2019 erscheint Band 2.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355