Die Entscheidung
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Nun sitzt er ihm verregneten Frankreich und hadert mit seinem Schicksal.
Bei einem Strandspaziergang trifft er auf die junge¸ völlig verzweifelte Nathalie¸ die am Ende ihrer Kräfte scheint und gerade mächtig Ärger mit einem Hausmeister hat¸ in dessen Wohnungsblock sie illegal genächtigt hat. Simon beobachtet den Streit und nimmt das junge Mädchen mit in das Strandhaus. Kaum sind sie dort¸ bereut er auch schon was was er getan hat und möchte Nathalie schnellstmöglich wieder loswerden¸ aber das gestaltet sich als äußerst schwierig. Sie ist nicht nur vor der Polizei auf der Flucht¸ sondern auch vor einer skrupellosen Mädchenhändlerbande¸ die über Leichen geht um Nathalie zu finden. Warum die hinter ihr her sind kann sich die junge Frau aber auch nicht erklären. Ehe sich Simon versieht ist er in die Geschichte verstrickt und muss auch um sein Leben fürchten.
Auch dieses Werk von Charlotte Link baut wieder mehrere Handlungsstränge auf welche sich nach und nach zusammenfügen. Den Überblick verliert man dadurch zum Glück nicht¸ auch wenn es die eine oder andere Reise in die Vergangenheit gibt.
Neben der Story um Simon und Nathalie suchen in Bulgarien die verzweifelten Eltern Kiril und Ivana ihre Tochter Ninka. In einer Notsituation hatten sie diese an eine Modelagentur „verkauft“¸ in dem Glauben¸ ihr ein besseres Leben zu ermöglichen. Aber schnell merken sie¸ dass es die Agentur gar nicht gibt und sie auf Menschen-händler reingefallen sind. Können sie Ninka aus den Fängen der Verbrecher noch vor der drohenden Prostitution retten?
Mich überzeugen die Bücher von Fr. Link immer wieder. Einmal angefangen fällt es sehr schwer sie zur Seite zu legen. Der Schreibstil fesselt mich von der ersten Seite an und zieht mich immer weiter in seinen Bann.
Die Protagonisten werden anschaulich beschrieben und ich fand vor allem Simon sehr sympathisch. Der arme Kerl stolpert von einer Scheiße in die nächste und lässt sich von jedermann auf der Nase herumtanzen¸ aber daran wächst er auch und zum ersten Mal in seinem Leben muss er Verantwortung für sein Handeln übernehmen und Entscheidungen selber treffen.
Nathalie hingegen ist ziemlich nervig¸ aber auch sie ist ein Opfer der Liebe und gänzlich unschuldig in die Sache hineingeschlittert.
Ich kann Die Entscheidung mit gutem Gewissen weiter empfehlen und wünsche jedem dabei so viel Vergnügen wie ich es hatte. Macht es euch mit Tee und Keksen vor dem Kamin gemütlich und freut euch auf ein paar unterhaltsame Stunden. Susanne Giesecke
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355