Die Dunklen
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Im Vordergrund steht die Pianistin Sarah d'Albis. Die Konzertpianistin gehört zu der kleinen Gruppe der weltbesten Musikerinnen am Flügel. Doch den Anfang macht der weltbekannte Komponist und Musiker Franz Liszt. Fern der Heimat lässt er einen Boten losreiten¸ damit dieser ein ganz bestimmtes Notenblatt in seinen Lieblingsort Weimar bringt. Dort fällt es der Vergessenheit anheim und wird erst im Jahr 2004 wieder entdeckt. Beim tatsächlichen Brand der weltberühmten Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek wird das Musikstück wieder entdeckt. Und hier kommen wir wieder mit Sarah in Kontakt. Sie darf einem Konzert lauschen¸ dass zum ersten Mal seit Jahrzehnten aufgeführt wird. Die junge Frau konnte im Vorfeld einen Blick auf die Partitur werfen und ist seither unter Spannung. Sie hofft auf ein wundervolles Konzert. Sollte sich ihr Gefühl bewahrheiten¸ dann wird es ein sehr gutes Konzert. Aber ohne Klavir und daher ohne Sarah d'Albis auf der Bühne. Trotzdem ist sie sehr nervös. Sarah hat eine ganz spezielle Form Musik wahr zu nehmen. Sie kann die Töne als Farben erkennen. Zudem ist Sarah in langer Linie mit Franz Liszt verwandt. Beides zusammen ist der Beginn eines düsteren Abenteuers¸ das seinen Anfang nimmt¸ als sich die Klänge der Musik zu einer farbigen Botschaft aus der Vergangenheit zusammenfügen. Was will Franz Liszt aus dem März des Jahres 1866 mitteilen¸ und wem? Was ist die mysteriöse Prupurpartitur? Aber zuerst ist es nur das Verschnörkelte Symbol aus FL¸ welches sie beunruhigt.
Wurde sie vorher 'nur' von einem Stalker verfolgt¸ schliesst sich bald eine Bruderschaft an¸ die kurz 'Die Dunklen' genannt wird. Die Jagd auf die ominöse Partitur beginnt und Sarah flieht erst einmal nach Dänemark¸ um dort in Begleitung eines russischen Professors die Suche aufzunehmen. Desweiteren geht es darum¸ weitere Nachrichten von Franz Liszt aufzuspüren¸ zu verstehen und eine komplette Nachricht zusammen zu fügen. Aber das Land von Hans Christian Andersen und der kleinen Seejungfrau ist erst der Ausgangspunkt und Auftakt einer Jagd¸ die quer durch Europa führt. Als schliesslich die Bruderschaft einen Anschlag plant¸ der anlässlich der Trauerfeier des verstorbenen Papstes gilt¸ muss Sarah handeln. Sie wäre in der Lage¸ ein Lied der Macht zu spielen und ihre Gegner in die Schranken zu verweisen.
Was bleibt? Ein Roman¸ der vordergründig durchaus als packender Thriller durchgeht. Aber ist es das¸ was uns Ralf Isau auch bieten will? Ich werde ihm die Fragen stellen¸ in einem der nächsten Bücherbriefe.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355