dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber.
Im vorliegenden Band dreht sich um die einzelnen Handlungsträger. Die Handlung der Geschichte¸ das was eine Erzählung ausmacht¸ vermisste ich. Ich hatte eher den Eindruck einer Doku-Soap des amerikanischen Fernsehens wo die Handlungsträger und deren Entwicklung und ebenso die Beziehungen untereinander im Vordergrund stehen. Vergangenheitsbewältigung wäre dann der nächste Schritt. Allein durch den Eindruck einer Doku-Soap wurde es mir an einigen Stellen zu kitschig und melodramatisch. Das liegt auch sicherlich daran¸ dass ich ein Mann und kein junges Mädchen bin. Die Welt der Schattenjäger ist sicherlich faszinierend. Die ihr eigene¸ atmosphärisch dichte Welt mit Magie und Mystik¸ angesiedelt im modernen Los Angeles¸ wirkt in jedem Fall faszinierend. Die Autorin Cassandra Clare folgt den seit langen eingetretenen Pfaden der Fantasy-Literatur. Es bietet wenig Neues¸ dafür aber abwechslungsreich. Bekannte und vertraute Muster sorgen dafür¸ dass man das Buch schnell lesen kann und es nicht langweilig wirkt¸ auch wenn es hauptsächlich um Personen wie Emma Carstairs geht und nicht um die Weiterführung einer Handlung. Für manche ist die verbotene Liebe zwischen Emma und ihrem Parabatai Julian¸ also zwischen den Kampfgefährten eine interessante Handlung¸ für andere eher nicht. Der junge Kit¸ dessen Vater verstarb¸ sucht immer noch seinen Platz in der neuen Welt. Das sind zwei Punkte die in den Vordergrund treten. Machtkämpfe¸ die intern entbrennen und mit zunehmender Härte ausgeführt werden¸ sind da schon interessanter¸ aber leider nicht so häufig und vor allem ausführlich dargestellt.