Die dunkle Chronik der Vanderborgs 1: König Estelle - Dein Blut so rot
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Mit der Geschichte der Vanderborgs erzählt die Autorin eine Familiechronik in drei Bänden. Als Die dunkle Chronik der Vanderborgs wird sie angekündigt und ist eine Art Mischung aus Vampirroman und Familiengeschichte. Eine Mischung nicht Fisch nicht Fleisch. Drei Frauen stehen im Mittelpunkt der Ereignisse¸ beginnend in den Wirren des letzten Jahrhunderts. Es beginnt mit der brutalen Niederschlagung des Herero-Aufstandes in Deutsch- Südwestafrika im Jahre 1904 bis in die heutigen Tage.
Dabei wird auf einer zweiten Ebene von einer Vampirin erzählt¸ die schon den 30jährigen Krieg erleben „durfte“ und seither jede bekannte Auseinandersetzung auf die eine oder andere Art und Weise erlebte. Dabei waren gerade die Kriege die beste Möglichkeit¸ auf den Schlachtfeldern und deren Umkreis unentdeckt Blut zu saugen. Es begann damit¸ dass Jakob Vanderborg mit seiner Tochter Estelle in die Karpaten reist um mit Vampire zu fangen. Dort haust seit vierhundert Jahren eine Vampirin¸ verflucht zu leben und nicht sterben zu können¸ keine Erlösung zu finden.
Als sich Jakob auf die Suche nach den Vampiren macht¸ gelingt es der Vampirin¸ Estelle zu übernehmen und wird selbst zum jungen Mädchen. Zwar kann sie jetzt leben¸ hat aber immer noch keinen Weg zur Erlösung gefunden. Statt dessen wird sie zur Chronistin der Vanderborgs. Doch es ist nicht nur die Zeit Vanderborgs¸ sondern es gibt Rückblicke in die Vergangenheit¸ etwa das Jahr 1848.
Bianka Minte-König ist eine bekannte Kinderbuchautorin mit Spezialgebiet für Mädchen-Liebes-Romane. Ich habe mir in der Buchhandlung einen Blick auf und in die Bücher Meine Küsse – Deine Küsse und Liebe … voll chaotisch gegönnt. Mit diesen Büchern und den dazu Folgeromanen scheint sie sehr erfolgreich zu sein¸ denn die Buchhändlerin meinte¸ die Bücher gehen weg wie warme Semmel.
Ob die Autorin mit ihrem neuen Buch den gleichen Erfolg haben wird¸ wage ich zu bezweifeln. Einfach auf den Zug – Vampire – aufspringen reicht nicht aus. Es muss auch etwas dahinter stehen. Leider vermisse ich eine Weiterentwicklung vom Jugendbuch zu einem Erwachsenen-Roman. Vieles bleibt kindlich naiv. Eine Liebesgeschichte¸ wie sie in den Heftchen am Kiosk Gang und Gäbe ist¸ vermischt mit etwas Historie ergibt keinen guten Genre-Mix. Erwachsene kann man mit Büchern geistig mehr beanspruchen. Manchmal habe ich den Eindruck¸ dabei kann ich mich durchaus irren¸ sie will mit Biegen und Brechen den Lesern zeigen¸ das ein Schicksal aus eigener Kraft abgewendet werden kann. Der Eröffnungsband der neuen Vampirtrilogie ist an manchen Sttellen ein bisschen kitschig. Eben wie ein Liebesroman.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355