Die Druidin
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Südlich der Donau ist der örtliche Schauplatz zu Suchen. Im Mittelpunkt steht die junge¸ vierzehnjährige Talia. Sie wuchs bei ihrer Ziehmutter Vebromara auf und hat ganz besondere Kräfte. Diese will sie einsetzen¸ um Luguadeon¸ ihrem Lehrmeister¸ zu unterstützen. Doch mit ihren vierzehn Jahren ist sie noch sehr naiv. Als die Boir angreifen ist sie mittendrin¸ die Verwundeten zu behandeln und der Leser steckt ebenfalls mitten in der Geschichte. Es wird nicht lange erzählt oder die Personen vorgestellt. Wir erfahren im Gespräch zwischen Talia und Vebromara dass ihr Vater sie nach der Geburt umbringen lassen wollte. Vebroma rettete das Neugeborene und Talia wurde in einer Druidenschule unterrichtet. Hier erlernte sie die Heilkunst¸ die sie nun einzusetzen gedenkt. Ihre Fähigkeiten reichen jedoch viel weiter¸ als nur blosses heilen. Die Kranken fühlen sich in ihrer Nähe wohl und gesunden schneller. Hinzu kommt¸ dass sie die Seelen der Menschen sehen und vor Ungemach bewahren kann. Als eine Art Seelenwächterin.
Einer der Druiden möchte mit Talia ein Kind zeugen. Das gemeinsame Kind könnte die Druiden und deren Stellung¸ Macht und Einfluss stärken. Talia ist dazu nicht gewillt. Als der Söldner Atharic im Lager der Druiden eintrifft¸ flieht sie mit ihm hinter die Mauern von Alte-Stadt.
Talia nimmt eine Anstellung in der Familie ihres Vaters Caran¸ dem Herrn von Alte-Stadt¸ an¸ ohne das ihr Vater weiss¸ dass sie seine Tochter ist. Als Zofe zählt dadurch zu Carans mächtiger und wohlhabender Sippe¸ ebenso wie ihr Geliebter Atharic¸ der als Leibwache eingestellt wird. Gerade letzteres ruft immer wieder Neider auf den Plan. Talia erkennt bald die Ränkespiele die sich innerhalb der Sippe abspielen. Ohne es zu beabsichtigen gerät sie zum Spielball der Intriganten. Sie rettet ihrem Vater das Leben¸ muss aber fliehen.
Acht Jahre später kommt sie in Begleitung ihrer siebenjährigen Tochter Sumeli wieder zurück. Ihr Vater erkennt sie als Tochter an. Trotzdem gibt es noch genug Verwicklungen. Ihre Tochter wird von einem Druiden entführt¸ Carans Schwester¸ die schon immer ihren Bruder umbringen wollte¸ um die Macht an sich zu reissen muss neue Pläne schmieden.
DIE DRUIDIN ist ein lesenswertes Buch. Man erkennt die liebe zu den Einzelheiten¸ die Liebe zur genauen Beobachtung und das genaue Wissen über die Zeit¸ sofern ich das Beurteilen kann. Birgit Jaeckel schreibt und beschreibt jede beteiligte Person¸ wie sie es verdient. Nichts bleibt flüchtig oder im Nebel ungenauer Beschreibungen. Ein gelungener Roman.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355