Die Dieses Buch ist vielleicht gar kein Buch
| Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. | 
Kassandra alias Kass befindet sich seit einigen Tagen im Koma. Ihr Koma ist jedoch nicht Krankheits- oder Unfallbedingt¸ denn sie hat sich ganz bewusst in den Zustand versetzt¸ indem sie ein Stück ihrer Zeitreise-Schokolade die der unheimliche Chokolatier Senor Hugo herstellte¸ gegessen hat. Der Eindruck¸ dass sie schläft ist jedoch nicht ganz richtig¸ da sie sich in Wirklichkeit in der Vergangenheit befindet¸ auf der Suche nach einem Hofnarren. Dieser war verantwortlich für einige Ereignisse¸ die sich in der Vergangenheit abspielten und sich auf die Zukunft auswirkten. Der Hofnarr besitzt nun wichtiges Wissen¸ dass Kass benötigt¸ um in ihrer Zeit wieder einiges gerade zu rücken.
In der Gegenwart oder der Zukunft für die in der Vergangenheit weilenden Kass¸ ist Max-Ernest unterwegs¸ wobei er auf Benjamin trifft¸ den er aus einem anderen Abenteuer kennt. Mit Benjamins Hilfe hatten Kass und er schon einiges erreichen können. Und wie es scheint¸ könnte er gekommen sein¸ um hinter Kass und ihm herzuspionieren. Max-Ernest sich das Monokel von Benjamin beschaffen und stellt fest¸ dass dadurch Unsichtbares sichtbar gemacht wird. Die Benutzung des Monokels geht sogar noch weiter und gestattet es die Gedanken anderer zu lesen. Da Max-Ernest in der Gegenwart einiges an Problemen anhäuft¸ die er nicht allein lösen kann¸ muss er nun dafür Sorge tragen¸ Kass aus der Vergangenheit und damit ihrem künstlichen Koma¸ zurückzuholen.
Pseudonymous Bosch gibt jedem seiner Bücher Warnungen¸ Haftungsausschluss¸ Kleingedrucktes und so weiter mit¸ was das Buch interessanter erscheinen lässt. Mit seinem Schreibstil übermittelt er den Lesern den Eindruck¸ er wüsste immer genau¸ was der Leser in dieser Situation tut. Dabei erscheint er als ein grosser Bruder¸ der immer über die Schulter schaut und den Leser bei seinem Tun beobachtet. Die Besonderheit liegt im Aufbau des Buches und der dazugehörigen Handlung. So ist es ausserordentlich ungewöhnlich¸ wenn die Kapitel mit einem Minus beginnen und sich langsam hochzählen. Viel mehr muss man nicht darüber erzählen¸ denn das Buch muss man gelesen haben.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355
