Die Dienerin des Schwertes
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Statt in den erhofften schönen neuen Kleidern erhält sie Jungenkleidung. Statt einem Ehemann einen Degen und die entsprechende Ausbildung. Die ganze Sache beginnt ihr jedoch erst dann Spass zu machen¸ als sie ein Buch über berühmte Degenkämpfer in die Hände bekommt. Sie lernt mit dem Degen umzugehen¸ denn es wird wichtig für sie in der Stadt Riverside. Katherine hatte auf Bälle¸ Theater und gesellige Nachmittage gehofft. Statt dessen ist es eine Stadt voller Ränkespiele¸ geheimer Machenschaften und jeder Menge Schufte¸ männlich wie weiblich.
Als ihre neue Freundin in eine Situation gerät¸ in der junge Frauen nur schlecht dastehen¸ gelingt es Katherine mit dem Degen in der Hand¸ ihre Ehre zu retten. In der Stadt ist es üblich¸ dass die Reichen und Mächtigen ihre Streitigkeiten untereinander mit dem Degen erledigen. Allerdings nur stellvertretend. Denn sie nehmen die Klinge nicht selbst in die Hand¸ sondern lassen fechten.
Die Autorin hat einen kleinen Stadtstaat erfunden ( wie ihn auch Mary Hoffman mit ihrer Stravaganzareihe erschuf)¸ der zeitlich irgendwo zwischen dem 17ten und 19ten Jahrhundert angesiedelt¸ örtlich aber völlig unbestimmt ist. Herzog Tremontaine besitzt einen Sitz im Lordrat und spinnt genauso seine Intrigen wie jeder andere. Da sein Intimfreund¸ der alternde Fechtmeister Richard St. Vier nicht mehr der Beste ist¸ muss jemand Neues in dessen Fussstapfen treten. Und zur Überraschung aller ist es Katherine.
Ellen Kusher hat einen pseudohistorischen Roman geschaffen der einen gewissen Reiz ausübt. Dem Roman fehlt ein wenig das phantastische¸ dafür ist es ein Liebesroman. Ein Mann mit Interesse an jungen Männern¸ eine Frau mit gleichen Interessen. Ein unterhaltsamer Roman.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355