Die Chroniken von Beskadur 1: Das Erbe der Elfenmagierin
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
James A. Sullivan wurde 1974 in West Point (Highlands, New York) geboren und wuchs in Deutschland auf. Er studierte Anglistik, Germanistik und Allgemeine Sprachwissenschaft an der Universität Köln. Gemeinsam mit Bernhard Hennen schrieb er einen der erfolgreichsten Fantasyromane aller Zeiten, Die Elfen. Es folgten der Bestseller Nuramon und sein Science-Fiction-Epos Chrysaor. Zuletzt erschien sein Roman Die Stadt der Symbionten. Behütet unter uralten Bäumen, wächst der Elf Ardoas in seiner Heimatsiedlung Ilbengrund auf. Er wird von den besten Lehrmeistern in Kampfkunst, Wissenschaft und Magie unterrichtet, alles, um für seine grosse Aufgabe gerüstet zu sein: die verlorene Erinnerung der legendären Elfenmagierin Naromee wiederzufinden, deren Inkarnation er ist. Doch wie findet man Zugang zu Wissen, das im eigenen Gedächtnis schlummert und dennoch unerreichbar scheint? Ein geheimnisvolles Orakel ist seine einzige Hoffnung - doch der Weg dorthin ist lang, und überall lauert Gefahr ... (Verlagstext)
Der junge Elf Ardoas ist ein ganz besonderer Elf. Als Reinkarnation der Elfenmagierin Naromee geboren, gilt es für ihn, ihre Erinnerungen, die sich ihm bisher entziehen, zurückzugewinnen. Gerade das Wissen der legendären Heldin ist für sein Volk von besonderer Bedeutung, gilt es doch, die Seelenmagie zurück zu seinem Volk zu bringen. Er ist inzwischen die siebte (welch ein Klischee) Inkarnation. Seine Vorgänger sind immer recht schnell aus dem Leben geschieden. Jeder trug das Wissen der Magierin in sich und hatte genauso wenig Zugriff auf die im Gedächtnis vergrabenen Informationen und umfangreiches Wissen. Ihm wird erklärt, dass nur ein geheimnisvolles Orakel (tritt erst im zweiten Band auf) ihm helfen könnte. So bricht er nach einem gemächlichen Start der Erzählung auf Seite 77 in die Fremde auf. Dabei kann er zur Erleichterung auf die Reisetagebücher seiner Vorgänger zurückgreifen. Eine nicht unerhebliche Hilfe. Vor allem, weil er keinen der Vorgänger direkt befragen kann. Alle sind tot, möglicherweise ermordet, denn sonst wäre er nicht die neue Inkarnation. Auf seinem Weg schliessen sich im Laufe der Zeit eine Söldnerin und ein Mensch an. Die kleine Abenteurergruppe wird jedoch verfolgt und angegriffen, weil Unbekannte kein Interesse daran haben, dass Ardoas das Wissen wieder erlangt.
Die Diversität mit drei Geschlechtern ist zuviel vorhanden. Hautfarben von hell bis dunkel finden sich hier wieder, ebenso unterschiedliche Sexualitäten, Geschlechter und Beziehungsmodelle. Ich hatte Probleme mit dem Erzähler, die/der/das Elf Ardoas warm zu werden. Mich störte tatsächlich die Diversität. Sie wirkte deplatziert. Einem Gefallen hat er jenen Menschen nicht getan. Es wirkt wie eine literarische Trittbrettfahrt. Unterschiedliche Hautfarben, unterschiedliche Geschlechter, eine Art romantische Fantasy mit ständig unterschwelliger Sexualität. Was als "Anküpfung an den Bestseller Die Elfen" angekündigt wird, entpuppt sich ganz und gar nicht als solche. Zudem zieht sich die Erzählung. Scheinbar planlos ist die Gruppe unterwegs. Ich befürchte, die beiden Bände, der nächste Band erscheint Anfang nächsten Jahres, könnten auf ein Buch gekürzt werden. Das Buch punktet mit der Idee und den manchmal überraschenden Ideen, die in der Erzählung enthalten sind.
Der Autor James A. Sullivan begann seine Schreibkarriere in der Fantasy, gemeinsam mit Bernhard Hennen und Die Elfen. Mit Das Erbe der Elfenmagierin folgt ein weiterer Roman im Fantasy-Genre.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355