Die Chroniken der Imaginasium Geographica 1: Die Wo Drachen Sind
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die drei Briten¸ die in die Welt des Archipel der Träume gebracht werden¸ haben unterschiedliche Leben hinter sich. Da ist John¸ der als einziger der drei nicht nur im verheiratet sondern auch im Krieg war. John ist immer etwas unsicher und er unterschätzt sich selbst. Nur langsam gewinnt er Vertrauen und Zuversicht. Als er schliesslich sein Schicksal angenommen hat¸ dazu auserwählt zu sein¸ dieses Abenteuer zu bestehen¸ wird er zu einem gestandenen Mann. Seine Persönlichkeitsentwicklung mag stellvertretend auch für die anderen gelten. Jede der handelnden Figuren macht eine eigene Entwicklung durch. Jack etwa¸ der jüngste der Briten. Er brennt darauf¸ sich als harter Mann zu beweisen. Dabei helfen ihm seine Gedankenblitze¸ mit denen er mehrmals den Gefährten aus der Patsche hilft. Leider unterläuft ihm ein folgenschwerer Fehler. Mit diesem Fehler muss er Leben und er reift daran. Oder schliesslich Charles¸ der bei der Oxford University Press beschäftigt war und eher der Gelehrte und Denker des Trios darstellt.
Mit dem Drachenboot kreuzen sie in unbekannten Gewässern¸ immer vefolgt von den Schergen des Winterkönigs¸ der die Herrschaft über die Länder übernehmen will. Mit jedem eroberten Land verschwindet aber auch eine Seite aus dem Kartenwerk Imaginasium Geographica. Wer über die Meere reist¸ kommt in viele Länder und trifft viele bekannte Persönlichkeiten. Etwa Kapitän Nemo. Nach und nach sammeln sie Verbündete um sich¸ bis schliesslich zwei Heere sich gegenüber stehen. Heere. Letztlich bedeutet das¸ es sind sehr viele bis zu viele Figuren aus fremden Büchern vertreten.
Der Autor James A. Owen legt mit dem vorliegenden Roman sein Erstlingswerk vor. WO DRACHEN SIND gewinnt nicht nur durch die Erzählung und den Reiz der unterschiedlichen Kulturen¸ sondern ist gleichzeitig auch ein Bilderbuch. James hat selbst das Titelbild und die Zeichnungen angefertigt. Für jemanden der das Buch selbst lesen möchte¸ ist es ab etwa zehn Jahren geeignet. Wenn sich aber eltern und Grosseltern dazu entschliessen sollten¸ ihren Kindern mal wieder etwas vorzulesen¸ dann ist dies Buch genau richtig.
Gerade der Wiedererkennungseffekt ist es¸ der einen besonderen Reiz ausübt. Wenn James A. Owen bekannte Persönlichkeiten in die Handlung einflicht ist das immer wieder sehr interessant. Aber wie schon erwähnt¸ zu viele davon. Der berühmte Ausspruch¸ weniger wäre mehr¸ trifft in diesem Fall auch zu.
Das Buch ist sehr gelungen. Das Titelbild erinnert ein wenig an alte Kupfer- oder Stahlstiche und die Zeichnungen¸ die das Buch enthält¸ zeigen Szenen aus dem Buch und veranschaulichen die Erzählung.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355