Die Chronik des Siegelmagiers 1: Tinte und Siegel
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Es ist eine unterhaltsame, magische, actiongeladene Rückkehr in das Iron Druid Chronicles-Universum mit Aloysius "Al" MacBharrais, schottischer Siegel-Agent der Extraklasse, in den Sechzigern mit prächtigem weißen Schnurrbart, erstaunlichem Geschmack von alkoholischen Getränken und fantastischen Fähigkeiten, die ihm genug Macht geben, um gegen Faes zu kämpfen. Er ist Teil einer Organisation, die für die Regulierung und Durchsetzung der Regeln für Reisen übernatürlicher Kreaturen in und aus unserer sterblichen Ebene verantwortlich ist.
Doch leider ist dieser gesegnete Mann auch mit seiner Stimme verflucht: Sobald er zu sprechen beginnt, fängt jeder, der ihn hört, an, ihn zu hassen, und das endet mit gefährlichen und tödlichen Konsequenzen. Also beschließt er, lieber auf Nummer sicher zu gehen und Sprach-Apps zu benutzen, um die Menschen um ihn herum zu täuschen, und sein handwerkliches Geschick und Fähigkeit, als einer der wenigen Menschen auf dieser Welt, Siegel aus spezieller Tinte zu erschaffen, besteht ein grosser Teil seines Jobs neben der Herstellung aller möglichen Zaubersprüche auch in der Arbeit mit magisch bindenden Verträgen. Als Witwer in den Sechzigern ist er eine echte Seltenheit, wenn es um Fantasy-Hauptfiguren geht, aber ich habe die erfrischende Perspektive, die er in das Genre einbringt, absolut bewundert. Ich mochte auch, wie Kevin Hearne es größtenteils vermieden hat, auf Klischees über ältere Menschen zurückzugreifen, und seiner Hauptfigur kunstvolle kreative Wendungen gab, wie die Tatsache, dass er mit einer Stimme verflucht ist, die den Hass der anderen auf ihn wachsen lässt, je mehr sie ihn reden hören. Um zurechtzukommen, verlässt er sich also stark auf seine Zauber-, Schreib- und Sprach-Apps.
Doch nun wird sein siebter Lehrling Gordie ermordet, was zuerst wie ein Unfall aussah. Nun muss er den Täter herausfinden, was bedeutet, dass er eine lange Reise durch Schottland unternehmen muss, um mehr herauszufinden. Für den Agenten gibt es eine große Überraschung, denn es stellt sich heraus, dass Gordie ein geheimes Doppelleben führte und seine kriminelle Beteiligung an einem unterirdischen Ring für den Handel mit übernatürlichen Wesen verbarg. Es scheint, dass Fae aller Art entführt und an Käufer für einen mysteriösen Zweck verkauft werden. Ihm schließt sich, nach einigen schwierigen Aufeinandertreffen der wirklich durchgeknallte, schelmische Hobglobin an. Er nennt sich selbst Buck Foi. Al musste ihn davon zu überzeugen, sein Partner in Crime zu sein, um das Geheimnis zu lösen - also lasst die magischen Tintenspiele beginnen!
"Es ist eine einzigartige, bewegende und unterhaltsame Lektüre mit so vielen exzentrischen Charakteren und ich bewundere immer wieder Kevin Hearnes Fantasie, uns die Türen zu neuen und schillernden Universen zu öffnen und genieße die abenteuerliche Fahrt mit ihm!" Ich hatte etwas Mühe, die Dialoge zwischen den schottischen Männern zu entziffern, um nach den wahren Bedeutungen ihrer Worte zu suchen. Das bezieht sich aber nur auf das Original, dass ich zufällig in die Hand bekam. Aber insgesamt war es eine bemerkenswert interessante und fesselnde brandneue Serie, auch durch die gelungene Übersetzung durch Friedrich Mader. Dieses Buch war lustig. Wenn Ihnen die freche, unbeschwerte Art der Iron-Druid-Reihe gefallen hat, werden Sie sich mit Sicherheit wie zu Hause fühlen. Tatsächlich fand ich den Humor in Tinte & Siegel oft sogar noch ansprechender, was vielleicht an Als aufrichtigerer und bodenständiger Persönlichkeit liegt, und die Witze sind etwas weniger kindisch. Seine Interaktionen mit seinen Mitarbeitern sind voller Witz und Laune, und mehr als einmal musste ich über die cleveren Scherze lachen. Es wird schwer sein, das dynamische Duo Atticus und Oberon zu übertreffen, aber ich wage zu behaupten, dass Al und Buck ihnen den Rang streitig machen könnten. Der Aufbau der Welt war ebenfalls faszinierend und machte Lust darauf, mehr zu erfahren. Obwohl Tinte & Siegel seine Welt mit Iron Druid teilt, liest es sich dennoch wie ein unabhängiges Abenteuer, so wie ich es mir erhoffte. Denn eine Welt bietet merh als nur ein Heldenepos. Es gilt ein neues, zumindest aber anderes Magiesystem zu entdecken, und in echter Kevin-Hearne-Manier fühlt es sich sowohl erfinderisch als auch gut durchdacht an. Siegel-basierte Magie ist mehr, als es scheint, angefangen bei der sehr speziellen Tinte, die Siegel-Agenten aus seltenen spezifischen Zutaten herstellen müssen. Einmal hergestellt, kann ein Siegel dann verwendet werden, um die Welt um sie herum zu manipulieren, und einige ihrer Effekte können ziemlich wild sein. Wie bei vielen Fantasy-Krimis empfand ich auch diesen als etwas unkonzentriert, was die Handlung angeht. Es gibt ziemlich viele Ablenkungen und Nebenschauplätze, aber da dies der Auftaktband einer neuen Serie ist, verstand ein Teil von mir die Notwendigkeit, so viele Aspekte der Welt und ihrer Charaktere auf einmal einzuführen. Andererseits ist es eine neue Welt, die viele Erklärungen und Hinweise benötigt, die ich in einem Gegenwarts-Krimi nicht explizit erklärt haben muss. Es gibt auch das Problem des schweren schottischen Dialekts, und obwohl ich Hearnes Bemühungen um Authentizität und das Bestreben, seine Leser so weit wie möglich eintauchen zu lassen, zu schätzen weiß, ist es unterm Strich etwas mühsam, sich daran zu gewöhnen, und das hat die Sache verlangsamt. Die Übersetzung ist sicherlich als wesentlich besser zu bezeichnen. Da fällt der Dialekt nicht so sehr auf. Ich bin überzeugt, viele Fans von Kevin Hearne werden mit diesem humorvollen und frischen Roman sehr zufrieden sein.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355