Die Bestimmung 2: Tödliche Wahrheit

Dies ist eine Rezension aus

Der phantastische Bücherbrief

dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber.

Nach dem Angriff der Ken vor drei Tagen¸ mit ihren ferngesteuerten Ferox-Soldaten auf die Altruan ist die Welt nicht mehr so wie sie einmal war. Es besteht ein einziges Chaos¸ bei dem die Menschen nicht wissen¸ was sie in der nächsten Zeit erwarten werden. Die grösste Frage¸ die im Raum steht ist doch¸ wem kann ich noch trauen. Die Grenzen zwischen Gut und Böse¸ Freund und Feind verschwimmen immer mehr. Tris¸ die Heldin der Erzählung ist mitten in dieser Lage und sicher wie viele andere auch¸ angetrieben von dem Wunsch nach Rache für den Tod ihrer Eltern. Gleichzeitig trägt sie ein schwerwiegendes Geheimnis mit sich herum¸ denn sie hat ihren Freund Will erschossen und aus Scham und Entsetzen darüber schweigt sie. Das ehemals etablierte Fraktionensystem löst sich immer weiter auf und sorgt für weiteres Chaos. Tris und Tobias haben sich mit den überlebenden Altruan zu den Amite geflüchtet und suchen Unterschlupf bei ihnen¸ wobei sie sich nicht sicher sein können¸ wer ihnen Unterschlupf gewährt. Es kann durchaus vorkommen¸ dass sich ehemalige Freunde auf die gegnerische Seite stellen¸ und werden so für Tris und ihre Freunde zur Gefahr. Gleichzeitig mit der äusseren Gefahr und den entsprechenden Auseinandersetzungen verläuft es mit der Beziehung zu Tobias nicht gut. Es gibt zwischenmenschliche Probleme¸ während sich gleichzeitig ihre Freundin Christina von ihr abwendet. Tris ist von den letzten Ereignissen gezeichnet¸ durch Verlust der Eltern und Schuld an Wills Tod hat sie sich verändert. Sie ist zerbrechlicher geworden¸ trotzdem kämpft sie weiter.

Die Amite sind bereit den Flüchtlingen Schutz zu gewähren¸ solange dies nötig ist. Die Lage ändert sich zu Ungunsten von Tris und ihren Begleitern¸ als weitere Ken und Ferox erscheinen und nach Flüchtlingen Ausschau halten. Tris und ihre Freunde müssen fliehen und finden Schutz bei den Fraktionslosen. Hier findet sich auch Fours totgeglaubte Mutter wieder¸ die die Fraktionslosen anführt. Man versucht also nun¸ sich mit den Fraktionslosen zu arrangieren¸ nachdem die Candor¸ Amite etc. nicht kooperierten.

Einzig Tris ist anderer Meinung¸ und ihre Entscheidung sorgt für Missstimmung untereinander und bringt schliesslich alle in Gefahr.

Die Protagonisten wachsen einem von Seite zu Seite mehr und mehr ans Herz¸ obwohl ich manchmal der Meinung bin¸ Tris sei nervend. Manchmal wirkt sie mehr als nur unsympathisch und unerträglich. So ganz kann ich der Autorin Veronika Roth nicht folgen¸ so wie sie das Mädchen anlegte. Auch ihr Freund Tobias wirkt nicht wie ein Mensch¸ denn ich wäre bei so einem Mädchen längst meiner Wege gezogen. Stattdessen verteidigt er Tris bei jeder Gelegenheit¸ und das sind nicht wenige¸ wobei er ihr vorwirft¸ sie würde ihm nicht vertrauen.

Die erste Hälfte des Buches war ein wenig schleppend und langgezogen. Erst als Tris und Tobias die Amite verlassen haben¸ geht es mit der Handlung vorwärts. Die Handlung wird zunehmend spannender¸ denn man erfährt von geheimen Informationen¸ deren Bekanntgabe alles verändern würde. Einige Wendungen innerhalb der Handlung und auch bei der Weiterführung der Charakterisierung fand ich eeiniges ganz interessant. Leider ist vieles doch vorhersehbar. Wenn die nervige Hauptdarstellerin nicht gewesen wäre¸ hätte mir das Buch besser gefallen. Jedenfalls ist Tris erst am Ende des Bandes sympathischer geworden¸ als zu Beginn.

Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355