Die Abenteuer von Marc Jaguar: Das Geheimnis am Forellensee
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Fotograf Marc Jaguar hat einen ruhigen, kleinen Job zu erledigen: Er fotografiert einen Teich für eine Touristenagentur. Aber mysteriöser-weise sind die Filme schlecht belichtet. Dann merkt er sehr schnell, dass ihn einige davon abhalten wollen, diese Bilder zu machen. Ein gewisser Herr Engelmann hat das Geheimnis des Forellensees erkannt und versucht nun mit allen Mitteln, nicht nur den See zu kaufen und das Geheimnis geheim zu halten, sondern später auch wieder teuer an die Regierung zu verkaufen. Dabei stolpert Marc Jaguar mit seinem Freund, dem Privatdetektiv in ein ungewöhnliches Abenteuer. Als er dann auch noch des Einbruchs und der Gewalt beschuldigt wird, ist es zu viel! Er versteht, dass man ihn ins Abseits stellen wollen, aber warum? Er wird nicht ruhen, bis er die Wahrheit herausfindet und enthüllt, auch wenn einige große politische Bosse nervös werden!
Le Lac de l'Homme-mort, wie der Comic im Original heißt, wurde erstmals 1957 von Dupuis veröffentlicht und zuletzt 1978 wiederveröffentlicht, ist eines jener Alben, die in die Mythologie des französisch-belgischen Comics eingeschrieben ist.
Maurice Tillieux hat alles eingebracht, was sein Talent und die Intensität seiner Geschichten ausmacht: von der Kraft der Atmosphären und der Inszenierungen über den Humor und die Komplexität seiner Figuren bis hin zu den Nuancen des Mysteriums und der Akribie seiner Rahmung. Marc Jaguar ist ein Konzentrat seiner Kunst.
Vierundsechzig Jahre nach seinem Erscheinen ist Das Geheimnis am Forellensee ein einzigartiges Werk in der Karriere eines Autors und dennoch das vergessene Meisterwerk eines der großen Meister des Kriminalromans, der vor fast 40 Jahren starb.
Diese Neuauflage huldigt dem Karikaturisten in einem Vorwort von José-Louis Bocquet, einem großen Liebhaber dieses außergewöhnlichen Werks, und präsentiert die ersten acht Faksimile-Seiten der folgenden Episode mehrsprachig mit dem Titel Les camions du diable (Die Lastwagen des Teufels).
Eines sei noch erwähnt bzw. hervorgehoben. Zu Beginn des großformatigen gebundenen Buches findet sich die Geschichte des Autors. Sehr interessant und lebhaft erzählt.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355