Die Abenteuer des Marc Jaguar: Die Lastwagen des Teufels
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Maurice Tillieux begann mit seiner Arbeit an diesem Comic in den 1950er Jahren. Da das Magazin, in dem der Comic Woche für Woche abgedruckt wurde in Konkurs ging, gab er seine Arbeit daran auf. Erst Jahrzehnte später begann er wieder damit, doch starb er überraschend bei einem Autounfall. Die Geschichte um diesen Comic kann der geneigte Leser am Ende desComics lesen. Neben den Originalseiten findet sich eine lange Erklärung, die ich als sehr Wissenswert einstufe. Bringt sie doch viele Informationen aus der Sicht der beteiligten Kunstschaffenden.
Die Lastwagen des Teufels ist der zweite grossformatige, gebundene Comic des Künstlers Mauric Tillieux, nach Das Geheimnis am Forellensee. Ich persönlich kannte vor allem seine Figur Jeff Jordan. Ich fand es sehr interessant, einen Comiczeichner mit seinen frühen Werken kennen zu lernen. In meiner Jugend ging es mir um die Geschichten. Heutzutage schaue ich schon viel eher auf die Zeichnungen und die Kunst, eine Geschichte in Bildern zu erzählen. Die Unterschiede zwischen den Zeichnern sind manchmal extrem. Die Geschichte beginnt damit, dass die beiden Helden der Geschichte, Marc Jaguar, der Fotograf und Hubert Dünnbrett, der Detektiv, sich auf den Weg in den Urlaub befinden. Das Geld aus dem ersten Comic dazu verwendend auszugeben. Dabei werden sie Zeuge eines Verkehrsunfalls und wollen helfen. Gleichzeitig nutzt ein kleiner Gauner die Gelegenheit einen Koffer aus dem Unfallauto zu stehlen. Damit beginnt eine turbulente Geschichte. Denn die beiden Urlauber werden verdächtigt, den Koffer gestohlen zu haben. Der Ingenieur, einer der Unfallbeteiligten, will bestimmte Unterlagen an einen Fremden weitergeben, kann am Telefon jedoch nur noch die beiden Zeugen des Unfalls benennen, als vermutliche Diebe. Dann stirbt der Mann noch während des Telefonats. Damit werden die beiden Männer zum Jagdwild, denn man möchte unbedingt diesen einen Koffer in ihren Besitz bringen. Dabei haben Marc und Hubert gar keine Ahnung warum sie im Mittelpunkt des Interesses stehen.
Eine gelungene Geschichte, die mir den Flair der 1950er Jahre nahe brachte. Ich mag die klaren Linien, die abwechslungsreichen und nicht grellen Farben, wie sie in den 1970er Jahren gern genommen wurden. Dazu kommt eine Geschichte, die spannend erzählt wurde. Ein weiterer Vorteil, wie auch beim Vorgängerband, ist das grosse Format und die feste Bindung. Nichts gegen die sogenannten Soft- oder Flexcover, jedoch wirkt das gewählte Format und Aussehen sehr edel. Die Wahl der Präsentation ist auch eine Gelegenheit, diesem unvergesslichen Künstler Tribut zu zollen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355