Der Trotzkopf 3: Zeit der Gefühle

Dies ist eine Rezension aus

Der phantastische Bücherbrief

dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber.

Gabrielle Pietermann hat sich in das Internat eingelebt. Ilse findet sich immer besser zurecht. Die Lehrer sind bis auf Miss Lead ebenfalls dieser Ansicht. Ilse fand schnell zwei Freundinnen¸ Nellie Gray Farina Brock und die kleine Lilli Lubauer Ulrikchen Wurscht¸ die sie sehr gern hat und mit ihnen durch dick und dünn gehen würde. Es stehen einige Ereignisse an. Das Weihnachtsfest zum Beispiel. Und Ilse wartet auf eine Antwort ihrer Eltern¸ ob sie Nellie nicht auch ein Weihnachtspaket schicken können. Dann soll ein Theaterstück zu Frau Reimers Geburtstag aufgeführt werden und nicht zuletzt die Tanzstunde. Die Mädchen sind natürlich sehr aufgeregt¸ weil sie das erste Mal auf die jungen Männer treffen. All diese Ereignisse treten in den Hintergrund¸ denn Ilses Liebling¸ die kleine¸ lebenslustige Lilli¸ wird schwer krank.

Der Trotzkopf ist eine schöne Geschichte¸ die auch heute noch jedes Mädchenherz höher schlagen lässt¸ wenn es dieses Buch je zu lesen bekommt. Doch allein das Alter und damit die mangelnde Moderne wird dies verhindern. Andererseits wird gerade in dem Hörspiel warm und herzlich die Geschichte von Erzählerin Katja Brügger vorgetragen.

Gabrielle Pietermann legt einen beachtlichen Auftritt hin¸ verleiht Ilse genau den richtigen Ton an Trotzigkeit¸ daher der Titel. Sehr gelungen¸ wie sie ihre Gefühle zum Ausdruck bringt. Farina Brock in der Rolle der Nellie Gray mit einem gelungenen Dialekt und den Sprachfehlern sorgt zum Schmunzeln und ihre Sprecherrolle macht einfach Spass. Marie Bierstedt und Marianne Groß¸ Dorette Hugo und Katharina von Daake¸ Sonita Sodhi und Tim Sander sind u.a. zu hören. Insgesamt eine sehr gute Gesamtleistung.

Ganz allgemein kann man sagen¸ die Charaktere sind fein gezeichnet und liebenswert. Mal sind sie ruhig angelegt¸ dann wieder temperament- und humorvoll.

Die musikalische Untermalung und die Geräuschkulisse unterstreichen die Szenerie. Als Hörer findet man sich nicht nur sofort zurecht¸ sondern mitten drin. Die leisen Klänge passen hervorragend zur vergangenen Zeit in der das Hörspiel spielt.

Das Titelbild mit seinem roten Rahmen bildet das Reihenmarkenzeichen. Es zeigt die Ankunft der kleinen Lilli im Internat eintrifft. Im dazugehörigen Booklet finden sich die üblichen Produktionsdaten.

Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355