Der Thron der Welt

Dies ist eine Rezension aus

Der phantastische Bücherbrief

dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber.

1072 nach Christi Geburt. Der normannische Ritter Sir Walter Olbec wurde von den Türken¸ die nach Weltmacht streben¸ gefangen genommen. Da Ritter gefangen nehmen und Lösegeld verlangen ein einträgliches Geschäft ist¸ wird der griechische Gelehrte Cosmas beauftragt¸ die Forderung des türkischen Sultans zu überbringen. Der Weg nach England ist lang und nicht einfach zu bewältigen¸ wenn man den ganzen Weg zu Fuß gehen muss. Der junge aus Sizilien stammende Gelehrten Hero soll Cosmas begleiten. Die Alpen sind Cosmas Verhängnis. Daher überträgt er kurz vor seinem Dahinscheiden die Aufgabe an seinen Gehilfen. Dieser Aufgabe alleine nicht gewachsen¸ bittet Hero den anwesenden fränkischen Krieger Vallon um Unterstützung. Vallon¸ selbst Flüchtling übernimmt die Aufgabe¸ in der Hoffnung¸ eine hohe Belohnung zu erhalten. So sind Hero und Vallon auf dem Weg nach England. Der Preis für die Freiheit des jungen Sir Walter Olbec besteht aus vier weissen Gerfalken¸ kostbaren Vögel¸ die nur im ewigen Eis von Grönland¸ Island etc. zu finden sind und dementsprechend überaus selten. Eine abenteuerliche Fahrt rund um die bekannte Welt nimmt ihren Verlauf. Währenddessen sind die gestalteten Figuren damit beschäftigt¸ von einem Fettnapf in den anderen zu steigen. Jedenfalls stecken die Handlungsträger¸ jeder aus seinem ureigensten Grund angetrieben¸ dauernd in Schwierigkeiten.

Der einfache und verständliche Schreibstil fängt einen Abenteuerroman ein¸ der gleichzeitig spannend und grausam ist. Zumindest startet der Roman¸ nicht unbedingt spektakulär¸ aber man bleibt dabei¸ weil man nun wissen will¸ wie es weitergeht. Im Laufe der Handlung wird es noch etwas unspannender¸ denn dann

reiht sich eine weniger spannende Handlung an die Andere. Hier hätte der Autor¸ oder spätestens der Übersetzer die Handlung straffen müssen. Folgt man der alten Aussage¸ der Weg ist das Ziel¸ so trifft es auch hier zu. Über den langen Reiseweg definiert sich das Abenteuer. Der britische Titel Hawks Quest trifft voll und ganz zu. Und der deutsche Titel? Natürlich nicht. Trotz der Längen die das Buch zwangsläufig hat¸ war es eine angenehme Lektüre. Die Handlungsträger überzeugten¸ wirkten lebensecht und sympathisch. Die Beschreibung der Reise an sich und der durchreisten Gebiete war glaubwürdig und die Gefahren der Umgebung angepasst. Der Stil war flüssig zu lesen¸ bis auf die Längen.

Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355